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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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149 Durch die steigenden Bedürfnisse der WBT nach gezielter Benutzer/innen-Verwaltung oder einer allumfas- senden Umgebung wurde um die Jahrtausendwende begonnen, sogenannte Lernmanagementsysteme (engl.‚ learning management system‘, LMS) zu programmieren. Es wurde also schnell erkannt, dass Lernen und Lehren vielfältige organisatorische Aufgaben verlangt. Lernmanagementsysteme unterstützen in erster Linie Managementaufgaben von Lehrenden. Umgangs- sprachlich werden LMS auch oft als „Lernplattformen“ bezeichnet. War die Funktionalität der entsprechen- den Produkte der diversen Unternehmen anfänglich uneinheitlich, so begann sich später durch die Markt- konsolidierung und den extensiven Praxiseinsatz eine gewisse funktionelle Standardisierung herauszukris- tallisieren (Schulmeister, 2000). Bäumer et al. (2004) beschreibt drei wesentliche Säulen von Lernmanagementsystemen, nämlich: Ad- ministration, Kommunikation und Inhalte. Fünf Funktionsbereiche von LMS können dabei unterschieden werden: Werkzeuge für Lehrende zur Erstellung von Aufgaben und Übungen Evaluations- und Bewertungshilfen (Umfragen und Tests) Präsentation von Inhalten (Lernmaterialien) administrative Unterstützung von Lehrenden (zum Beispiel bei Abgaben, Terminen) Kommunikationswerkzeuge für Lehrende und Lernende Wenngleich LMS eine Fülle von Funktionen haben, ist ihr praktischer Einsatz häufig auf die Bereitstellung der Unterrichtsmaterialien der Lehrenden reduziert. Nach wie vor ist der Funktionsumfang, der diese Soft- ware charakterisiert, in sta ndigem Wandel. Auch sind in den konkreten Produkten nicht alle Funktionsbe- reiche im gleichen Umfang vorhanden, bzw. kann in̈ einigen Fällen die eine oder andere Kategorie fehlen. Um die Systeme zu unterscheiden, werden auch weitere Bezeichnungen verwendet. So werden LMS, die auch Werkzeuge zur Erstellung und Anpassung von Lerninhalten integrieren, auch als Learning-Content- Management-System (LCMS) bezeichnet. In nahezu jeder Hochschule in Mitteleuropa sowie in vielen Schulen und Bildungseinrichtungen werden derzeit LMS eingesetzt. Recherchiert man LMS, findet man mehrere Hunderte, die LMS anbieten. Im Open-Source-Bereich gibt es allein mehr als 50 Projekte, die ak- tuell LMS entwickeln und offerieren. Zu den am weitesten verbreiteten gehören hier die beiden Open-Sour- ce-Produkte Moodle und Ilias. Blackboard ist das weltweit größte kommerziell anbietende Unternehmen. LMS übernehmen, darauf weist auch die Bezeichnung „Management“ hin, vor allem organisierende und verwaltende Aufgaben, die auf klassischen Kurs-, Klassen- und Unterrichtsstrukturen beruhen. Lernenden werden bestimmte Kurse freigeschaltet, das heißt, sie können in aller Regel dort verfügbare Unterrichtsma- terialien oder Stundenpläne einsehen und beispielsweise auch in Diskussionsforen des Kurses Beiträge der Lehrenden und Mitlernenden lesen oder eigene verfassen. LMS gewährleisten somit, dass Lernende Zu- gang zu denen für sie relevanten Kursen und Lehrende beispielsweise Unterstützung bei der geordneten Abgabe, Bewertung und Rückmeldung von Arbeitsaufträgen erhalten. LMS stellen hier, im Unterschied zum Austausch von Dokumenten per E-Mail sowie dezentraler Verwaltung und Bewertung der Beiträge durch die Lehrenden, eine Arbeitserleichterung dar. Wie einführend dargestellt, limitieren und gestalten Technologien das Lernen und Lehren. Aus dieser Perspektive rücken die Funktionen von LMS in ein anderes Licht. Die Konzeption von Organisation in Kursen und Klassen, sowie insbesondere die Rolle der Lehrenden als diejenigen, die über Zugänge und Lehrmaterial wesentlich bestimmen können, entspricht nur eingeschränkt den aktuellen Vorstellungen des technologiegestützten Lernens und Lehrens. Die aktuell dominanten Theorien und erwünschten Konzepte (siehe Kapitel #lerntheorie) guten Lehrens stellen die Eigenaktivität der Lernenden und damit eigenständige Konstruktion und Diskussionen zum Lerngegenstand in den Vordergrund, bei denen die Lehrperson nicht primär als Experte oder Expertin des Fachs, sondern vor allem als Unterstützer/in des Lernens tätig ist. Schneider (2003) argumentiert so für die Unterstützung einer aktivitätsbasierten Pädagogik und kritisiert klassische E-Learning-Technologien wie LMS.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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