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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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312 Neue Technologien, insbesondere das Internet, verändern die Bedingungen für Lehre und Forschung sowie den Zugang zu wissenschaftlichen Ressourcen und Lernmaterialien. Vor allem für Lehrende an Universitä- ten, aber auch für Studierende sind das Internet und die damit verbundenen Möglichkeiten der Verbreitung und des Zugriffs auf wissenschaftliche Veröffentlichungen und Lernmaterialien wesentlich: Während diese früher in der Regel nur gedruckt in Bibliotheken oder für die Universitäten und deren Mitgliederinnen und Mitglieder in einem eingeschränkten Intranet zur Verfügung standen, sind jetzt immer häufiger Fachpubli- kationen und Forschungsdaten sowie Bildungsressourcen frei im Internet zugänglich. In diesem Kapitel werden wir uns zum einen dem Publizieren mit freiem Zugang (engl. ‚open access‘) und zum anderen frei zugänglichen und nutzbaren Bildungsmaterialien (engl. ‚open educational resources‘) widmen. Damit Forschungsarbeiten diskutiert und zitiert werden können, müssen Wissenschaftler/innen diese veröf- fentlichen und bestmöglich verbreiten. Veröffentlichungsformen unterscheiden sich je nach Disziplin. So werden in den Geisteswissenschaften häufiger als in anderen Bereichen Sammelbände und Monografien genutzt, im Bauwesen und in der Architektur spielen zum Beispiel Tagungsbände eine zentrale Rolle. Über alle Wissenschaftsfelder hinweg sind jedoch Artikel in Fachzeitschriften die am häufigsten genutzte Veröf- fentlichungsform (Deutsche Forschungsgemeinschaft, 2005). Der Aufbau der modernen Wissenschaften, wie wir sie heute kennen, war von Beginn an mit der Gründung von wissenschaftlichen Fachgesellschaften und wissenschaftlichen Fachzeitschriften verbunden. Die beiden ältesten Zeitschriften, das ‚Journal des sçavans‘ und die ‚Philosophical Transactions of the Royal Society‘, starteten 1665 und erfüllten Funktionen, die bis heute für wissenschaftliche Zeitschriften zentral sind – die Sicherung von Priorität durch möglichst schnelle und breite Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und die Sicherung von Qualität, letzteres insbesondere durch sogenannte ‚Peer-Review-Verfahren‘: Peers, also Kolleginnen und Kollegen, begutachten die zur Veröffentlichung eingereichte Beiträge (oft anonym, selten als sogenanntes Open-Peer-Review, siehe dazu exemplarisch die neu gegründeten Open-Access- Fachzeitschriften ‚Journal for Innovation and Quality in Learning‘ (http://innoqual.efquel.org/) und die ‚In- terdisziplinäre Zeitschrift für Technologie und Lernen‘ (http://www.itel-journal.org/). Durch Peer Review soll gewährleistet werden, dass nur Artikel verbreitet werden, die wissenschaftlichen Standards genügen. Durch Zitationsanalysen veröffentlichter Artikel soll geprüft werden, wie häufig diese durch andere genutzt werden, welchen ‚Impact‘ (engl. für ‚Einfluss‘) sie haben. Da wissenschaftliche Veröffentlichungen für be- rufliche Karrierewege und universitäre Mittelvergaben von besonderer Bedeutung sind, ist der Druck insbe- sondere in den Naturwissenschaften sehr hoch, in sogenannten High-Impact-Zeitschriften zu veröffentli- chen. Hier gilt der Grundsatz des ‚publish or perish‘, eine englische Redewendung, die in etwa als ‚veröf- fentliche oder gehe unter‘ ins Deutsche übertragen werden kann. Die Akzeptanz solcher Maße (vor allem deren Berechnungsgrundlage) wird vielfach kritisiert (siehe aktuell die San Francisco Declaration on Rese- arch Assessment, http://am.ascb.org/dora/); zudem muss von verschiedenen Arten von Impact im Sinne von Sichtbarkeit ausgegangen werden, der sich nicht allein an Zitationshäufigkeit bemisst (Mruck& Mey, 2002). Der traditionelle Publikationsprozess in Printzeitschriften sieht vor, dass Wissenschaftler/innen Artikel schreiben und bei Zeitschriften, in denen sie sichtbar sein wollen, zur Veröffentlichung einreichen. Die Zeitschriftenredaktionen organisieren dann die Begutachtung, indem sie Gutachter/innen um eine Bewer- tung des eingereichten Artikels bitten, also um eine Einschätzung darüber, ob ein Artikel zur Veröffentli- chung angenommen, durch die Autorinnen und Autoren überarbeitet oder abgelehnt werden sollte. Wenn ein solcher Artikel – teilweise nach mehreren Überarbeitungsrunden – für die Veröffentlichung akzeptiert worden ist, organisiert die Redaktion in der Regel das Lektorat und Korrektorat, also die formale Prüfung und Korrektur des Artikels, und gibt den fertigen Artikel an einen kommerziellen Verlag weiter, der für Druck und Verbreitung der Zeitschrift, in dem der Artikel erscheinen soll, zuständig ist. Mit der Veröffentli- chung geben die Autorinnen und Autoren zumeist die Nutzungsrechte an ihrer Arbeit an den Verlag weiter. Bibliotheken können die Zeitschrift dann für die Nutzung durch ihre Mitglieder (zum Beispiel Angehörige einer Universität) wiedererwerben. In diesem Zusammenhang wird auch von einer Mehrfachsubventionie- rung wissenschaftlicher Veröffentlichungen gesprochen, weil in der Regel der gesamte Prozess von der For- schung über Erstellung, Bearbeitung und Begutachtung eines Textes bis hin zum Rückkauf durch öffentli- che Mittel finanziert wird (Mruck et al., 2004).
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Titel
L3T
Untertitel
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Herausgeber
Martin Ebner
Sandra Schön
Verlag
epubli GmbH
Ort
Berlin
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
594
Schlagwörter
L3T, online
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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