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Mit der Einführung des Begriffes „Educational Datamining“ waren und sind natürlich Hoffnungen verbun-
den, die traditionellen Methoden aus der künstlichen Intelligenzforschung, dem Bereich des Maschinen-
Lernen und der Statistik bzw. Mustererkennung zusammenzufassen und im Bildungskontext gezielt einzu-
setzen (ALMazroui, 2013, 9).
LMazroui (2013) referiert folgende Techniken und Inhaltsbereiche:
Lokalisierung des Entwicklungsstandes von Individuen und Gruppen, Vorhersagemodelle für Ziele,
gewünschte Leistungen: ermittlung des zukünftigen Bedarfs und der Planungsgrundlagen, Ableitun-
gen von Empfehlungen und Feedback für alle Beteiligten
Modellbildung, Parameterabschätzung für Wahrscheinlichkeitsaussagen, Erzeugung von Gruppen,
Clustern mit ähnlichen Eigenschaften und anzunehmenden ähnlichen ‚Behandlungs‘verfahren und
Konzeption von Kursen
Untersuchung der Spuren auf sequentielle und hierarchische Abhängigkeiten, Ursache-Wirkungszu-
sammenhänge, einfache Korrelationen, Ermittlung kritischer Werte/Alarme für Eingriffe
Einsatz von grafischen Verfahren, um Strukturen in großen Datenmengen zu erkennen (Visualisie-
rung)
Kontrolle von Ausreißerdaten und Einsatz von Interventionen
Textanalyse mit noch ungeklärtem Potential
Ermittlung von Parametern für die Interaktion von Personen in Gruppen und Gruppen untereinander
durch Soziale Netzwerkanalysen (SNA)
Es besteht eine gewisse Nähe zwischen kommerziellem Datamining und EDM: Beim einen geht es darum,
Kundinnen und Kunden zu beeinflussen, um mehr Profit zu generieren und damit den Verdienst zu erhö-
hen. Beim EDM dienen die Daten als Grundlage dafür, Lernerfolge zu ermöglichen und Kompetenzen zu
vermitteln. Der Erfolg zeigt sich im kommerziellen Umfeld, indem Kundinnen und Kunden ihre Zufrieden-
heit mit bestimmten Aktionen bekunden. Im EDM wird ermittelt, welche Aktion mit entsprechendem Fort-
schritt und der Zielerreichung oder dem Gegenteil zusammenhängt.
In der Praxis des Datamining zeigt sich, dass, ausgelöst von akuten Praxisfragen, Datenmengen unter-
sucht und im Forschungsprozess neue Fragen aufgeworfen werden, die bis dahin gar nicht im Raum stan-
den. Wir könnten so zum Beispiel durch die abweichenden Zeitstempel und damit verbundenen Daten fest-
stellen, dass es bei bestimmten Lehrpersonen immer und ohne systematischen Grund länger dauert, bis die
Klasse online präsent ist. Weiterhin lassen sich zum Beispiel Phänomene abbilden, bei denen spezielle Zie-
le abseits des vollzogenen Lehrplans ohne das Zutun einer Lehrperson plötzlich erreicht werden.
Andererseits muss hier auch betont werden, dass der praktische Einsatz von EDM in Klassenräumen
und Lehrsälen überschaubar ist, was daran liegt, dass die oft hochgesteckten Erwartungen nur bedingt er-
füllbar sind – also viel technologischer Einsatz einem vergleichsweise bescheidenem Ergebnis gegenüber-
steht. Auch heute noch verlassen die meisten Entwicklungen nicht die Forschungslabore.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569