Seite - 17 - in Lernprozesse über die Lebensspanne - Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
Bild der Seite - 17 -
Text der Seite - 17 -
17
dungsmaßnahmen bestellt ist. Auch hier stellte die Wirkung dieser Maßnah-
men den Ausgangspunkt für eine kritische Analyse der LehrerInnenfort- und
-weiterbildungspraxis in Österreich dar. Aus diesem Problemaufriss wurden
Konsequenzen für die Steuerung und Konzeption von Fort- und Weiterbil-
dungsmaßnahmen abgeleitet.
Weg von der Perspektive auf die Lehrkräfte hin zur Seite der Lernenden
führte der dritte Vortrag, in dem Hans Karl Peterlini und Daniela Lehner unter
dem Titel Anerkennung in Ermächtigungsprozessen der Frage nachgingen, wie
Ermächtigungsprozesse und gesellschaftliche Teilhabe in personalen und so-
zialen Bildungs- und Lernprozessen wahrgenommen und gefördert werden
können. Anhand theoretischer Konzeptionen und am Beispiel einer Vignette
als differenzierte und verdichtete Beschreibung eines Moments gelebter Erfah-
rung konnte die Bedeutung von Anerkennung in einer Übergangsklasse für Ju-
gendliche mit Fluchterfahrung herausgearbeitet werden.
Der Vortrag von Irene Cennamo, Florian Kandutsch, Peter Schlögl und
Julia Stopper führte unter dem Titel Non-traditional ways to traditional edu-
cation – Interdisziplinäre Perspektiven der Bildungsforschung auf berufstätige
Studierende im Hochschulbereich in die Arena der Theorie und Praxis hoch-
schulischer Bildung. Dabei wurden, in einer Verschränkung von bildungsöko-
nomischer und erwachsenenpädagogischer Perspektive, Herausforderungen
für einen bildungsforscherischen Zugriff auf „berufserfahrene“ Studierende an
der Hochschule verhandelt. Es wurde ausgelotet, welches (berufserfahrene)
StudentInnenbild und welches universitäre Bildungsverständnis in rezente
wissenschaftliche Auseinandersetzungen eingeschrieben sind und welche Ge-
genstände, Erkenntnisse und Auslassungen sich dabei manifestieren. Anhand
von drei Fragestellungen – nämlich: Was kann Wissenschaft wissen? Was soll
die Forschung im Bereich der Hochschule tun? Was darf Bildungsforschung
(gesellschaftlich/bildungspolitisch) hoffen? – wurden diese Überlegungen mit
ersten Ergebnissen aus einem laufenden Forschungsprojekt verknüpft.
Der Vortrag von Paul Kellermann führte zurück in die Gründungsphase
der Hochschule für Bildungswissenschaften, sollte doch damals (und wurde
schließlich auch in seiner Person) die (Bildungs-)Soziologie als Disziplin in
Klagenfurt verankert werden (siehe dazu Kellermann 1973). Kellermann for-
mulierte in seinem Vortrag mit dem Titel Soziologie als Bildungswissenschaft
– Thesen zum Verständnis von ‚Bildung‘ aus sozialwissenschaftlicher Sicht
Kritik an geläufigen Bildungsbegriffen und problematisierte Bildungspro-
grammatiken, die auf ökonomische Begründungen enggeführt sind.
Die Verschriftlichung dieser fünf Vorträge bildet den ersten Teil des vor-
liegenden Bandes.
Elf Poster wurden im Rahmen einer Walking Gallery präsentiert. Diese
stellten Forschungsprojekte in unterschiedlichen Stadien dar und boten – wie
Mosaiksteine – Einblicke in das breite Feld der Bildungsforschung an der
AAU.
zurück zum
Buch Lernprozesse über die Lebensspanne - Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern"
Lernprozesse über die Lebensspanne
Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
Veröffentlicht mit Unterstützung der Fakultät für Kulturwissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
- Titel
- Lernprozesse über die Lebensspanne
- Untertitel
- Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
- Autoren
- Monika Kastner
- Jasmin Donlic
- Barbara Hanfstingl
- Herausgeber
- Elisabeth Jaksche-Hoffman
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-8474-1467-4
- Abmessungen
- 14.7 x 21.0 cm
- Seiten
- 190
- Kategorie
- Lehrbücher