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Lernprozesse über die Lebensspanne - Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
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84 Was kann die Wissenschaft in Bezug auf berufstätige Studierende wissen und was soll sie tun? Theoretischer Begründungszusammenhang aus interdisziplinärer Perspektive Trotz anhaltender Bildungsexpansion und diverser bildungspolitischer Maß- nahmen1 kann das österreichische Bildungssystem bedauerlicherweise noch immer als sozial selektiv angesehen werden. Dies haben u.a. der 2018 erschie- nene OECD-Bericht „Education at a Glance“ und die Studierenden-Sozialer- hebung 2015 aufgezeigt. Die Wahrscheinlichkeit für Kinder von Akademike- rInnen ist demnach „2,4-mal“ (Zaussinger et al. 2016: 53) so hoch, ein Hoch- schulstudium aufzunehmen als für jene, in deren Elternhaus kein hochschuli- scher Abschluss vorhanden ist (siehe dazu auch OECD 2018, Studierenden- Sozialerhebung 2015). Das Thema der intergenerationalen Bildungsmobili- tät2, die Verbesserung der sozialen Durchlässigkeit von Bildungssystemen und eine erhöhte Chancengerechtigkeit wird daher zunehmend von Sozial-/Bil- dungs- und Wirtschaftswissenschaften in den Blick genommen. Volkswirtschaftlich betrachtet wird dieser wissenschaftliche und gesell- schaftliche Anspruch mit weiteren Überlegungen gegenwärtiger Gesellschafts- systeme verknüpft: Zunächst wird die Notwendigkeit einer erhöhten Durchläs- sigkeit in Bildungssystemen mit stetig steigenden qualifikatorischen Anforde- rungen im Berufsleben und einem Anspruch an chancengerechterer Teilhabe am wirtschaftlichen Gesamtwachstum in Verbindung gebracht. Die belegte ge- steigerte Nachfrage an hoch qualifizierten Arbeitskräften drückt schließlich ei- nen erhöhten Kompetenz- und Qualifikationsbedarf auch an Hochschulabsol- ventInnen aus (vgl. dazu Hammermann/Stettes 2016; Wheelahan 2007; Nijhof 1998). Dies geschieht laut Datenbeständen der Volkswirtschaft einerseits vor dem Hintergrund des Ersatzbedarfs für die demographisch bedingt aus dem Erwerbsleben ausscheidenden Fachkräfte und andererseits durch neu entste- hende Arbeitsplätze mit andersgearteten Tätigkeiten und Aufgabenprofilen (u.a. in Folge der Digitalisierung). Um demnach aus der Wettbewerbssicht in zunehmend globalisierten, hochkompetitiven Märkten bestehen zu können, be- darf es u.a. erhöhten fachlichen Wissens und gesteigerter Innovationsfähigkeit. Dieses Wissen und diese „Kompetenzen“ würden zu „volkswirtschaftlicher 1 Exemplarisch dafür können u.a. Studienförderungen, Studienbeihilfen, Selbsterhalter- und Studienabschlussstipendien oder standortspezifische Lösungen wie der Erlass von Studien- gebühren unter bestimmten Kriterien für berufstätige Studierende usw. wie beispielsweise an der Universität Innsbruck/Tirol sein. 2 Siehe dazu beispielsweise Ditton (1992), Henz (1996), Knittler (2011), Altzinger et al. (2013).
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Lernprozesse über die Lebensspanne Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
Veröffentlicht mit Unterstützung der Fakultät für Kulturwissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Titel
Lernprozesse über die Lebensspanne
Untertitel
Bildung erforschen, gestalten und nachhaltig fördern
Autoren
Monika Kastner
Jasmin Donlic
Barbara Hanfstingl
Herausgeber
Elisabeth Jaksche-Hoffman
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8474-1467-4
Abmessungen
14.7 x 21.0 cm
Seiten
190
Kategorie
Lehrbücher
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