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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 2:1
Seite - 181 -
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181 | www.limina-graz.eu rita Perintfalvi | Widerstand gegen rechtspopulismus im namen der Zivilisation der liebe Für einige sind die Konturen eines neuen innereuropäischen Ost-West- Konflikts schon sichtbar. Aus westlicher Sicht halten die östlichen EU- Staaten nicht viel von einer Politik der Vergemeinschaftung, die auf Kos- ten ihrer Souveränität geht. Das ist aber besser nachvollziehbar, wenn man den geschichtlichen Kontext näher betrachtet. Die ostmitteleuropäischen Länder konnten ihre nationalstaatliche Existenz und Souveränität erst nach 1989 erlangen, während im westlichen Europa schon seit 1945 eine kosmopolitische und postnationale Stimmung gewachsen ist, die eine auf Grundlage der Menschenrechte entstandene Politik und eine internationa- le Solidarität ermöglichte. Dagegen ist gerade zurzeit in Mittel-Ost-Europa der postnationale Kosmopolitismus zu einem Feindbild des Rechtspopu- lismus geworden, nicht zuletzt deswegen, weil er immer noch als Relikt der überwundenen Sowjetherrschaft gilt. Beim Aufstieg und Erstarken des Rechtspopulismus handelt es sich um ein transnationales Phänomen, wobei die rechtspopulistischen Parteien der verschiedenen Länder stark untereinander verbunden sind. Diese drän- gen in immer mehr Regierungen europäischer Länder, nicht nur im Osten, sondern auch im Westen. Aus diesem Grund ist es meines Erachtens emp- fehlenswert, nicht von einer Bruchlinie zwischen West und Ost zu spre- chen. Die gesellschaftspolitischen Änderungen, die sich gerade in östlichen Ländern Europas vollziehen, kann man am ehemaligen Eisernen Vorhang sicher nicht aufhalten. Daraus ergibt sich eine große Herausforderung für die zeitgenössische Theologie, christliche Ethik sowie die Kirchen. Rechtspopulismus als mächtige Herausforderung für die Kirchen in Mittel-Ost-Europa In zahlreichen europäischen Ländern verbünden sich ChristInnen und christliche Kirchen mit rechtspopulistischen Parteien und Regierungen zur „Verteidigung des christlichen Abendlandes“, um gegenüber den Gefah- ren des politischen Islam Widerstand zu leisten. Dabei werden politischer Autoritarismus und christlich-religiöser Fundamentalismus strategisch miteinander verknüpft, um in starken Allianzen die politische und gesell- schaftliche Macht wechselseitig festigen zu können. Der Aufstieg des Rechtspopulismus ist ein transnationales Phänomen.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 2:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
2:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
194
Kategorien
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