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Edith Petschnigg | Generationen im jüdisch-christlichen Dialog seit 1945
ein neuer Zeitgeist bemerkbar. So schildert Rabbiner Daniel Smith, dass ab
dem Zeitpunkt, an dem die deutsch-jüdische Annäherung in den Hinter-
grund trat, der Bibeltext und Ansätze jüdischer und christlicher Bibelaus-
legung zunehmend wichtiger wurden:
„Later on, I think […] the Bible became more and more important. […]
We were able to look at the text more than at each other. That means that
we could be interested in how Christians could approach the same story
as the Jews. We would look at different ways of approaching the Bible
and that became perhaps the center of our meeting, more than Jews and
Germans. That became less important. I remember that the recent Bible
weeks had been really Bible weeks“ (Interview Smith).
Die zunehmende Fokussierung auf Bibel und Bibelauslegung sowie einen
Zugewinn an Reziprozität beschreiben viele AkteurInnen des Dialogs mit
dem Bild der „Begegnung auf Augenhöhe“, wie etwa die katholische Theo-
login und oftmalige Bibelwochen-Teilnehmerin Eva-Martina Kindl (vgl.
Interview Kindl). Kennzeichen dieser Dialogphase, die mit dem Auftreten
der dritten Generation korreliert, sind ein Rückgang der Schuld- und Trau-
ma-Problematik sowie eine Zunahme von Begegnungen, die mehr und
mehr auf gleicher Ebene stattfinden.
Der Bibeltext und Ansätze jüdischer und christlicher
Bibelauslegung wurden zunehmend wichtiger.
Arbeitsgruppe im Rahmen der Internationalen Jüdisch-Christlichen
Bibelwoche von Georgsmarienhütte, 2014
Foto: Edith Petschnigg
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
- Titel
- Limina
- Untertitel
- Grazer theologische Perspektiven
- Band
- 3:1
- Herausgeber
- Karl Franzens University Graz
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- Abmessungen
- 21.4 x 30.1 cm
- Seiten
- 222
- Kategorien
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven