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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Seite - 154 -
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154 | www.limina-graz.eu Martina Schmidhuber | Mehr-Generationen-Wohnen als Zukunftsmodell Im Hinblick auf das gute Leben von Menschen mit Demenz gibt es zwei An- sätze: Die eine Seite möchte für Menschen mit Demenz speziell geeigneten Wohnraum schaffen, in dem sie möglichst lange selbständig leben können. Die andere Seite hingegen plädiert für eine Integration von Menschen mit Demenz in die Gesellschaft. Als ein speziell für Menschen mit Demenz geeigneter Wohnraum wird seit einigen Jahren das Konzept der Demenzdörfer propagiert. Hier können sich Menschen mit Demenz in einem dorfähnlichen, großzügigen, aber einge- zäunten Areal frei bewegen. Das Gefühl der Autonomie bleibt dadurch län- ger vorhanden, das sogenannte „herausfordernde Verhalten“ (Unruhe, Aggression) nimmt ab. Das erste Demenzdorf wurde 2009 in Hogeweyk in den Niederlanden, in der Nähe von Amsterdam, gegründet. Inzwischen gibt es auch in Deutschland schon mehrere Demenzdörfer, z. B. in Tönebön am See in Niedersachsen. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes leben in einem Haus oder einer Wohnung, die jener ähnlich ist, in der sie vor der Erkrankung gelebt haben. Der Einrichtungsstil basiert auf Lebensstandards der jeweiligen Gesellschaftsschichten, sodass das Wohnumfeld möglichst vertraut wirkt. Die Pflegenden im Dorf unterstützen die Menschen mit Demenz in ihren Aktivitäten des täglichen Lebens. Das ermöglicht ihnen, selbständig ihren Alltag zu meistern. Die Pflegenden achten darauf, dass die Menschen mit Demenz gut zurecht kommen, geben sich aber nicht als Pflegende zu erkennen, weil dies wiederum das Gefühl der Normalität des Alltags der Betroffenen beeinträchtigen würde. Da jeder gesunde Mensch, der im Demenzdorf anwesend ist, weiß, dass Menschen mit Demenz an- ders agieren als gesunde Menschen, reagieren sie auch dementsprechend verständnisvoll. So können die Menschen mit Demenz im Supermarkt des Dorfes einkaufen gehen, zum Friseur und in ein Café. Die Langsamkeit der Menschen mit Demenz und ihr vielleicht ungewöhnlicheres Verhalten ver- steht im Demenzdorf jede/r und kann darauf eingehen. Schon an dieser Beschreibung wird deutlich, was der wesentliche Vorteil von Demenzdörfern ist: Menschen mit Demenz können hier so leben, wie es ihnen entspricht, sie können sich frei bewegen, ohne dass es zu Pro- In Demenzdörfern können Menschen mit Demenz so leben, wie es ihnen entspricht. Speziell geeigneter Wohnraum vs. Integration in die Gesellschaft
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
222
Kategorien
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