Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Zeitschriften
LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Seite - 199 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 199 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1

Bild der Seite - 199 -

Bild der Seite - 199 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1

Text der Seite - 199 -

199 | www.limina-graz.eu Roberta Maierhofer | „Clash of Generations“ oder gelebte Intergenerationalität: Visages Villages (FR 2017) daher auch die Chance auf ein grundlegenderes Verständnis der verschie- denen Aspekte von Altern. Rosenmayr hält die Effekte einer – unter an- derem durch das Gestalten von Authentizität motivierten – kulturell be- werkstelligten Lebenskontinuität sogar für konstitutiv für das biologische „Schicksal“ (vgl. Rosenmayr 1995, 21). Zur kulturellen Konstituierung seiner Authentizität – und darin stimmen der Philosoph Richard Rorty (1988) und der Soziologe Anthony Giddens (1991) überein – verfügt das Individuum über die Möglichkeit des Erzäh- lens, der narrativen Vergegenwärtigung seiner Gestaltung der Existenz. Mit der sozialen Wahrnehmung dieser Erzählungen einher geht eine In- dividualisierung der Gesellschaft und der Vorstellungen von Alter, was als „paradoxer Zwang“ zur Herstellung, Selbstgestaltung und Selbstinszenie- rung nicht nur der eigenen Biographie, sondern auch ihrer Einbindung in Netzwerke von Präferenzen der Entscheidungen und Lebensphasen gese- hen werden kann (vgl. Beck/Beck-Gernsheim 1993). Die Chancen des Erzählens Der „paradoxe Zwang“ führt dazu, dass alle Altersphasen, die chronolo- gisch oft nur als Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter, Alter benannt wer- den, einem Prozess des Erzählens unterliegen, in dem die individuelle Ge- staltung der Existenz vergegenwärtigt und im sozialen Kontext verhandelt wird, um ein authentisches Lebenskontinuum zu schaffen. Wenn Alter/n in der Matrix von Zeit und Erfahrung definiert wird, dann bestehen im „Er- zählten“ durchaus vielfältige Unterschiede, wie diese Gegenwärtigkeit for- muliert wird. Die Gemeinsamkeit jedoch liegt im „Erzählen“ – ganz allge- mein verstanden als menschliches Gestalten eines erst zu bestimmenden Zusammenhangs von Geschehnissen. Alter/n fügt sich in diese Erzählung des Lebenskontinuums als eine zu ge- staltende Dimension der Existenz ein. Das „Erzählen“ drängt Gesellschaft und Individuum auf die Anerkennung der gestalterischen Verfasstheit der Authentizität und der Repräsentativität kultureller Äußerungen. Letztere sind durch ihre formale Beschaffenheit Vergegenständlichungen des „Er- zählten“, durch ihre thematische Ausrichtung des „Erzählens“. Die Kul- Erzählen als narrative Vergegenwärtigung der Gestaltung der Existenz
zurĂĽck zum  Buch Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1"
Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:1
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
222
Kategorien
Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Limina