Seite - 203 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:1

203 | www.limina-graz.eu Roberta Maierhofer | „Clash of Generations“ oder gelebte Intergenerationalität: Visages Villages (FR 2017) laut Varda –, diese Unmittelbarkeit in Filmsprache zu „übersetzen“. Varda versteht ihre Filme infolge dessen im Sinne kultureller Repräsentation zu- gleich als geteilte Gemeinsamkeit und individuelle Eigenständigkeit. Neben Inspiration (Idee) und Kreation (Umsetzung) ist dieses Teilhaben ein drit- ter Aspekt ihrer schöpferischen Motivation. Diese Teilhabe stellt auch auf mehreren Ebenen das zentrale gestalterische Element ihres Dokumentar- films Visages Villages dar, in dem Altern einen wichtigen Aspekt ausmacht. Über Visages Villages (FR 2017) Visages Villages „dokumentiert“ die Beteiligung von Agnès Varda an einem Kunstprojekt des jungen Fotografen JR, das durch das originelle Anbrin- gen überdimensionaler Bilder von auf einer Fahrt durch Frankreich zufällig angetroffenen Menschen dem Land Gesichter, Identitäten, geben möchte. Die „Dokumentation“ ist kein distanzierter Bericht über den Verlauf des Projekts, sie bringt vielmehr dessen Prozess, Dynamik und Beschaffenheit als „Handlung“ zur Anschauung. Innen- und Außensicht finden so zu einer Korrespondenz. Visages Villages „dokumentiert“ die Beteiligung von Agnès Varda an einem Kunstprojekt des jungen Fotografen JR. Filmstill, Visages Villages (Agnès Varda, FR 2017) [Cover der französischen Original-DVD Visages Villages: Un film de Agnès Varda et JR]