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W. Weirer, J. Brunner und A. Gmoser | Professionell â missionarisch â an der Grenze zum Fundamentalismus?
holt Identifikationsformeln (âUnd weiĂt du, was deine und meine Antwort
darauf ist?â, SM #149, 37:56â37:59; âUnd du und ich, wir brauchen alle
Wachstum, wir brauchen alle Reinigung in unserer Beziehung zu Gottâ, SM
#149, 46:27â46:34).
Ihre Aussagen verstÀrken sie zudem durch den Einsatz von dreigliedrigen
AufzÀhlungen, Trikolons, die teilweise auch mit Anaphern und Parallelis-
men gekoppelt werden (âDu bist der Gott, der mich sieht. Du bist der Gott,
der mich hört. Du bist der Gott, der mich trĂ€gtâ, SM #144, 19:14â19:21;
âAuferstehung kannst du nicht erklĂ€ren. Auferstehung kannst du nicht
machen. Auferstehung kommt nicht einfach soâ, SM #147, 24:19â24:25).
AuĂerdem sind viele Aussagen von Wiederholungen gepraÌgt, die haÌufig
durch variierende Betonung unterstrichen werden. So wird beispielsweise
die Phrase âWir haben einen Gott, der siehtâ in SM #145 zwischen Minute
25:15 und 29:15 acht Mal wiederholt (âMit Gott ist es ganz gleich. Mit Gott
ist es ganz gleichâ, SM #148, 33:08â33:14).
Auch der gezielte Einsatz von Körperhaltung und Körpersprache lÀsst
durchaus auf eine rhetorische Ausbildung rĂŒckschlieĂen. Auffallende As-
pekte davon sind die zentrale Positionierung auf der BĂŒhne, eine aufrechte,
selbstbewusste Haltung sowie die VerstÀrkung zentraler Aussagen durch
eine darauf abgestimmte Mimik (z. B. weites Ăffnen oder bewusstes Schlie-
Ăen der Augen) und Gestik (z. B. Fingerzeig oder Ballen der Faust). ZusĂ€tz-
lich wird der Kontakt mit den Zuschauer/innen aufgebaut, indem die Spre-
cher/innen â besonders an wichtigen Passagen â den Blick direkt in die
Kamera richten.
Beziehung durch Biographie und Emotion
Eine Verbundenheit mit den Zuschauerinnen und Zuschauern wird auch
auf inhaltlicher Ebene hergestellt, indem die Sprecher/innen immer wieder
Einblicke in ihre persönliche Biographie, ihre Gedanken und GefĂŒhle geben
(âSoll ich dir sagen, was ich vor einer Woche getan habe? [âŠ] Ich habe mir
gedacht: Bah, wie wird das sein, wenn ich den Moritz morgen in den Kin-
dergarten bringe?â, SM #143, 18:35â19:00; âMir gelingen sie eher schlech-
ter als besser, aber ich kĂ€mpfe mich durchâ, SM #146, 19:30â19:33).
Mit Anmerkungen wie âDas hast du vielleicht auch erfahren oder vielleicht
gehörst du auch dazuâ (SM #146, 25:04â25:06) oder âVielleicht kennst du
Ein GefĂŒhl der Verbundenheit
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Band 4:1
- Titel
- Limina
- Untertitel
- Grazer theologische Perspektiven
- Band
- 4:1
- Herausgeber
- Karl Franzens University Graz
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- Abmessungen
- 21.4 x 30.1 cm
- Seiten
- 224
- Kategorien
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven