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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 2:2
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127 | www.limina-graz.eu Reinhold Esterbauer | Zwischen Hoffnung und Gewalt (Levinas 1992b, 33/37), sondern über sie hinaus sogar die Notwendigkeit von Vergebung überwinden möchte, besteht die Gefahr, dass man Verbre- chen nicht mehr als solche benennt und daher trotz des Versuchs, Zorn und Rache durch die Forderung nach übermenschlicher Großzügigkeit zu über- winden, Unmenschlichkeit gleichsam wider Willen neuerlich etabliert. Re- ligiöse Freiheit geht hingegen davon aus, dass solche „überwältigende Lie- be“ zwischen Menschen die Endlichkeit und Verletzlichkeit des Menschen nicht überwinden kann, sondern Leben nicht nur im Schlechten, sondern auch im Guten unabgeschlossen bleibt. Sie paart sich mit der Hoffnung, dass die Vollendung von anderswoher zugesprochen werden muss. Denn religiös frei zu sein heißt, auf das Gute ausgerichtet und für die eigenen Ta- ten verantwortlich zu sein sowie darauf zu hoffen, dass der menschlichen Vorläufigkeit durch Gott aufgeholfen wird. Anderenfalls bliebe religiöse Freiheit wirklich bloß ein Phantom.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 2:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
2:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
267
Kategorien
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