Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Zeitschriften
LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:2
Seite - 42 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 42 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:2

Bild der Seite - 42 -

Bild der Seite - 42 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:2

Text der Seite - 42 -

42 | www.limina-graz.eu Georg Gasser | „I0I00I0II ... Ich, digital?“ ten Ethik behandelt werden. Dieser Beitrag behandelt hingegen explizit die zugrundeliegenden anthropologisch-metaphysischen Annahmen, da letztlich ein möglicher Erfolg oder Misserfolg einer Technologie wie des Mind-Uploading unmittelbar von diesen abhängt. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Diskussion derzeit vielen als ferne und unrealistische Zukunftsmusik erscheint. Dass die Vision des Mind-Up- loading aber nicht nur als eine Phantasterei von Science-Fiction-Liebha- bern und Technikfreaks abgetan werden kann, zeigen z. B. Umfragen unter Experten der Künstlichen Intelligenz: Etliche von ihnen gehen davon aus, dass wir bis zum Ende des 21. Jahrhunderts künstliche Systeme entwickelt haben werden, die menschliche Intelligenz bei weitem übertreffen (vgl. Müller/Bostrom 2016). In der Folge – so die Überlegung von Verfechtern eines Mind-Uploading – rückt auch die Möglichkeit der Entwicklung ent- sprechender Transfertechniken des Bewusstseins in greifbare Nähe, weil davon auszugehen ist, dass diese zukünftigen super-intelligenten künst- lichen Systeme in der Lage sein werden, technische Probleme, die mit dem Mind-Uploading einhergehen, zu bewältigen. Begriffliche Klärungen Um die entscheidenden anthropologisch-metaphysischen Voraussetzun- gen des Mind-Uploading genauer in den Blick zu bekommen, beginne ich mit einigen grundlegenden begrifflichen Klärungen. In der Metaphysik zur menschlichen Person wird meist zwischen zwei Grundoptionen unterschieden.1 Die erste Grundoption besagt, dass Men- schen wesentlich Personen sind. Person-Sein zeichnet sich durch „robustes“ Bewusstsein aus, da dieses für die menschliche Lebensform zentral ist. „Robustes“ Bewusstsein wird von „rudimentärem“ Bewusstsein unter- schieden (vgl. Baker 2013, 127–143). „Robustes Bewusstsein“ bezieht sich auf die Fähigkeit, sich selbst als sich selbst zu begreifen, d. h. eigene Be- wusstseinszustände wie z. B. Erinnerungen, Wünsche oder Ziele erkennen und sich darauf gezielt beziehen zu können. „Robustes Bewusstsein“ gilt oftmals als Voraussetzung für Person-Sein. „Rudimentäres Bewusstsein“ bezeichnet hingegen das Haben von Bewusstseinszuständen samt daraus Ein möglicher Erfolg oder Misserfolg des Mind-Uploading hängt unmittelbar von den zugrundeliegenden anthropologisch-metaphysischen Annahmen ab. 1 Für eine feinkörnige Unterschei- dung zwischen verschiedenen An- sätzen siehe Olson 2007.
zurück zum  Buch Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 3:2"
Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 3:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
3:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
270
Kategorien
Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Limina