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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 73 -
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71 | www.limina-graz.eu Ulvi Karagedik | Ansätze für eine islamische Speiseethik gemäß den islamischen Primärquellen Koran und Hadith dir getan hat, und trachte nicht nach Unheil auf der Erde! Gott liebt nicht die Unheilstifter“ (Koran, 28:77). 3.1 Solidarität und Hilfeleistung Im Zuge der herzustellenden Balance zwischen körperlichem und see- lischem Heil soll der Gläubige sich nicht vernachlässigen, es jedoch auch nicht unterlassen, Gutes zu tun und solidarisch zu handeln. Eine wichti- ge Dimension in der islamischen Speiseethik ist es daher, zu teilen und zu helfen: „Sie geben dem Armen, der Waise und dem Gefangenen Speise, obwohl sie sie selbst lieben“ (Koran, 76: 8); „Esst davon und gebt dem Notlei- denden und Armen zu essen!“ (Koran, 22: 28; 22:36) In prophetischen Überlieferungen wird darüber hinaus empfohlen, mög- lichst Essen zu teilen und gemeinsam zu essen (vgl. Abū Dāwūd: ʾaṭʿima, 3764; 29; 3755; Ibn Māğa: ʾaṭʿima, 3286; 36; 3286) oder Bediensteten stets eine Essensgabe zu leisten (vgl. Al-Buḫārī: ʾaṭʿima, 5460; 89; 370). Beim Gemeinschaftsessen solle jeder zudem nur von dem zu sich nehmen, was sich direkt vor ihm befinde und den Radius des Essensnachbarn nicht tan- gieren (vgl. Al-Buḫārī: ʾaṭʿima, 5377;5; 289; Ibn Māğa: ʾaṭʿima, 3267; 17). Das Essen einer Person könne auch für zwei Personen reichen und ge- teilt werden (vgl. Al-Buḫārī: ʾaṭʿima, 5392; 20; 304). Solidarität, Spende und Empathiefähigkeit finden sich darüber hinaus in zweien der grundle- gensten islamischen Religionspraktiken, dem Fasten sowie der Almosen- pflichtabgabe (Zakāt). 3.2 Das Verbot der Nahrungsbeschaffung durch direkte Schädigung Die Herkunft der Nahrung ist in der islamischen Speiseethik als mindes- tens genauso wichtig zu beurteilen wie die Beschaffenheit und Herstellung der Produkte selbst. Dabei ist der Grundsatz zu wahren, dass bei der Nah- rungsbeschaffung die Rechte anderer nicht verletzt werden dürfen: „Verzehrt nicht untereinander trügerisch euer Vermögen und bringt es nicht den Richtern, um sündhaft einen Teil des Vermögens der Menschen zu verzehren, wo ihr doch Bescheid wisst!“ (Koran, 2: 188; vgl. 4: 10) Balance zwischen körperlichem und seelischem Heil
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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