Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Zeitschriften
LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 172 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 172 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2

Bild der Seite - 172 -

Bild der Seite - 172 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2

Text der Seite - 172 -

170 | www.limina-graz.eu Isabelle Jonveaux | Transfers des Fastens nach innen, um seine tiefste Harmonie wieder zu spĂŒren. Die zweite Ebe- ne ist, sich mit Gott wieder zu verbinden: „Sich entrĂŒmpeln, um zum We- sentlichen zu kommen, Entleeren, um mit dem Anderen aufzufĂŒllen 
 von Gott 
 seine Gegenwart in meinem Leben willkommen zu heißen 
“ (Frau, 50). Wie schon erwĂ€hnt, ist „eine der Funktionen des Fastens [
] daher, die Vorherrschaft der Seele zu bekrĂ€ftigen“, die dann wieder fĂŒr Gott ver- fĂŒgbar ist. 3 RĂŒckkehr des Fastens ins Kloster? Eine nĂ€chste Stufe des Transfers des Fastens, die derzeit zu beobachten ist, ist – im Anschluss an die VerĂ€nderungen in der sĂ€kularen Gesellschaft – die RĂŒckkehr des Fastens ins Kloster. Beim Übergang vom Kloster in die sĂ€kulare Gesellschaft und dann von der sĂ€kularen Gesellschaft ins Kloster zurĂŒck erfĂ€hrt die Askese notwendigerweise eine Umformung nach un- terschiedlichen Kriterien der Interpretation und Fragen der PlausibilitĂ€t: „‚Übertragen‘ ist nicht ‚transportieren‘, sondern eher ‚metamorphosie- ren‘“ (Espagne 2013, 1; Übersetzung I. J.)9. Wie bereits erwĂ€hnt, war einer der AnstĂ¶ĂŸe von Otto Buchinger, als er das Heilfasten entwickelte, der, dass die Kirche ihre Funktion, diese Art von Praxis zu fördern, verloren hatte. Höllinger und Tripold beobachten auch, dass die Kirche auf die aktuelle Nachfrage nach holistischer Praxis nicht antworten kann: „Dem BedĂŒrfnis, selbst Antworten auf der Grundlage von Erfahrungen zu finden, kann die Kirche kaum nachkommen, weshalb sie fĂŒr die Akteure des holistischen Milieus auch keine Orientierung in Sinnfragen anzubie- ten vermag.“ (Höllinger/Tripold 2012, 152) Können Klöster, die nicht diözesane Einrichtungen sind und weniger kirch- lich konnotiert sind, auf solch eine Nachfrage antworten? Holistisches Angebot in Klöstern Klöster werden – im Vokabular von Höllinger/Tripold (2012) – zunehmend „Anbieter holistischer AktivitĂ€ten“. Die Internetseite der Organisation Klösterreich (vgl. https://www.kloesterreich.at/ [18.08.2021]), die dazu bei- trĂ€gt, die AktivitĂ€ten der Klöster in Österreich bei einem nicht unbedingt 9 Im Original: „TransfĂ©rer, ce n’est pas transporter, mais plutĂŽt mĂ©ta- morphoser.“
zurĂŒck zum  Buch Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2"
Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Limina