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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 186 -
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184 | www.limina-graz.eu Michael Aldrian | Ahara – Nahrung che. So wurden die ersten zusätzlichen Regeln für die Sangha hinsichtlich der Ernährung eingeführt.11 Die Grundregel, das anzunehmen, was gegeben wurde, blieb aber erhalten und gilt auch heute noch vor allem in den Län- dern des „südlichen“ (Theravada) Buddhismus. Es wurde darauf geachtet, sich ausschließlich von den Gaben der wohlgesinnten Laienanhänger:in- nen zu ernähren. Exkurs über das Essen von Fleisch In der Auseinandersetzung mit den Jainas12 entspann sich auch eine lebhaf- te Debatte über den Verzehr von Fleisch, ein Thema, das bei Buddhist:innen eine große Rolle spielt, denn Fleisch kann nur zur Nahrung werden, wenn ein anderes Lebewesen dafür getötet wird, was dem Grundsatz der Gewalt- losigkeit (a-himsa) widerspricht. Wiederum gab es eine Erweiterung der Regeln für die Ordinierten, Fleisch dann abzulehnen, wenn angenommen werden konnte, dass es extra für die Ernährung der Ordinierten geschlachtet und zubereitet wurde. Nur das in dreifacher Hinsicht „reine“ Fleisch durfte angenommen werden: Das Tier wurde nicht erst für die ordinierte Sangha getötet, die Tötung erfolgte nicht sichtbar vor den Mönchen und Nonnen, die Speise mit Fleisch wurde nicht ausdrücklich für die Almosengänger:innen zubereitet. War die Geberfami- lie an den Fleischkonsum gewöhnt und gab von der üblichen Mahlzeit et- was für die Mönche oder Nonnen ab, so war diese Gabe anzunehmen. Kam es zu einer Einladung der Sangha in das Haus eines Wohltäters, so durfte angenommen werden, dass im Falle von Fleischmahlzeiten das Tier extra für diesen Anlass geschlachtet wurde und infolgedessen kein:e Ordi- nierte:r es anzunehmen brauchte. An anderer Stelle wird berichtet, dass einfache Menschen den Buddha ein- luden und tatsächlich für diesen Anlass ihre einzige Ziege schlachteten, um durch diese Gabe Verdienste für das nächste Leben zu erwirken. In diesem Falle nahm der Buddha eine geringe Menge des Fleisches an, um das Opfer zu würdigen, stellte es der Sangha aber frei, darauf zu verzichten (was, wie berichtet wird, die meisten auch taten) (vgl. Shabkar 2012). Ernährungsgewohnheiten im Mahayana und Vajrayana Auf der Homepage der Buddhistischen Gemeinschaft Salzburg schreibt Axel Träxler unter dem Stichwort „Unachtsames Konsumieren“: 11 „[T]he normative (Pali Buddhist) tradition is in many ways congruent with that of Āyurveda“ (Fiorucci 2019, 59). 12 Jaina, Jina, war eine asketisch- vegetarische Sekte zu Zeiten Bud- dhas.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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