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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Seite - 197 -
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195 | www.limina-graz.eu Kurt Remele | Ein Fisch namens Jesus Was Fische theologisch auszeichnet Warum Fische bis heute als klassische christliche Fastenspeise gelten, hat mehrere Gründe. Aus der Perspektive des Ersten Testamentes nehmen Fi- sche unter den Tieren insofern eine Sonderstellung ein, als sie die als Strafe Gottes verhängte Sintflut offenbar weitgehend schadlos überstanden. Bis- weilen wird dies als Hinweis auf ihr Freisein von Sünde interpretiert. Nach dem Ende der Sintflut wurden die Fische Noah und seinen Söhnen zusam- men mit den Tieren der Erde, den Vögeln des Himmels und den grünen Pflanzen, die im prälapsarischen Paradieseszustand noch die einzige Nah- rungsquelle für Mensch und Tier darstellten, zum Verzehr in die „Hand … gegeben“ (Gen 9,2). Wie Leviticus ausführt, waren allerdings nur solche Fische „rein“ und zur Speise geeignet, die Flossen und Schuppen hatten (vgl. Lev 11,9–12). Das Neue Testament berichtet, dass Jesus ein Nahverhältnis zu den Fischern am See Genezareth hatte. Vier von ihnen berief er in seinen Jüngerkreis und machte sie so zu „Menschenfischern“ (Mk 1,17). Fische galten zur Zeit Jesu in Palästina als Grundnahrungsmittel, sie wurden häufiger konsumiert als das Fleisch von Landtieren, das nur selten gegessen wurde. In allen Evan- gelien wird berichtet, dass Jesus fünf Brote und zwei Fische vermehrte, um eine riesige Menschenmenge zu speisen (vgl. Mt 14,13–16 parr). In zwei Evangelien wird berichtet, dass Jesus seinen Jüngern den Fang einer wun- derbar großen Menge an Fischen bescherte, nachdem sie die ganze Nacht nichts gefangen hatten. Im Lukasevangelium (Lk 5,1–11) findet dieses Wunder vor Jesu Tod und Auferstehung statt. Im Johannesevangelium wird es im von einem Redakteur angefügten Kapitel 21 geschildert, als der Auf- erstandene den Seinen am See Genezareth erschienen ist (vgl. Brown 1970, 1063–1100). Nach einer verbreiteten Interpretation verweist sowohl die lukanische als auch die johanneische Erzählung vom reichen Fischfang auf die apostoli- sche Mission, die Jesus seinen Jüngern aufgetragen hat: Menschen für den Dienst am Reich Gottes zu gewinnen. Bei Johannes ist zudem eine eucha- ristische Komponente vorhanden: Als die Jünger an Land gegangen wa- ren, sahen sie ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus forderte sie auf, einige von den Fischen zu bringen, die sie gerade gefangen hatten und diese zu essen. In einem seiner Vorträge über das Johannesevangelium Jesu Nahverhältnis zu den Fischern am See Genezareth
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Band 4:2
Titel
Limina
Untertitel
Grazer theologische Perspektiven
Band
4:2
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
Abmessungen
21.4 x 30.1 cm
Seiten
214
Kategorien
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