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Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Seite - 127 -
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Einblicke in klösterliche Archive und Bibliotheken am Beispiel von St. Florian    127 g)  NachlĂ€sse Jahrhundertelang wurden nach dem Tod von Ordensmitgliedern keine persönli- chen SchriftstĂŒcke oder Dokumente archiviert. Ab dem 17. Jahrhundert legte man beim Tod von Pröpsten die vorgeschriebenen Gesamtinventare ĂŒber das Stiftsver- mögen an. Erst im frĂŒhen 19. Jahrhundert setzte sich das Bewusstsein durch, dass die private Korrespondenz und die schriftlichen Aufzeichnungen von wissen- schaftlich oder literarisch tĂ€tigen MitbrĂŒdern von Bedeutung und erhaltenswert sind. Die systematische Errichtung von NachlĂ€ssen begann im Stift St. Florian mit zwei angesehenen Gelehrten unter den Chorherren, dem Theologen Franz Josef Freindaller (1753–1825) und dem Historiker Franz Kurz (1771–1843). Eine Anregung des Österreichischen Staatsarchivs zur Nachlasserschließung fĂŒhrte in St. Florian 2013 zu einer entsprechenden Initiative. Innerhalb von zwei Jahren konnten die elf wichtigsten NachlĂ€sse des 19. Jahrhunderts katalogisiert und in sĂ€urefreie UmschlĂ€ge und Schachteln (104 StĂŒck) umgelagert werden. Dabei waren u. a. 8.500 Briefe nach Absendern zu ordnen und einzeln zu katalo- gisieren. Die NachlĂ€sse der Chorherren enthalten neben eigenen Werken Briefe von berĂŒhmten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Literatur, dar- unter regionale Autorinnen wie Caroline Pichler, Enrica von Handel-Mazzetti und Hedda Wagner, aber auch von internationalen GrĂ¶ĂŸen wie Joseph von Hormayr, Joseph von Hammer-Purgstall, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Theodor Mommsen. Im Nachlass von Ernst Marinelli (1824–1887) fand sich uner- wartet ein unbekannter Brief Adalbert Stifters, der 2005 in einer Sonderausstel- lung zu Stifters 200. Todestag prĂ€sentiert wurde (vgl. Buchmayr 2007). Zwei unbekannte Originalbriefe Anton Bruckners kamen im Nachlass Gottfried Schnei- dergrubers (1879–1941) zum Vorschein (vgl. Buchmayr 2013). Zu den originellsten Teilsammlungen innerhalb der NachlĂ€sse zĂ€hlt das 1890 begonnene Reisejournal in Form von Ansichtskarten des Chorherrn Christoph von Chiusole (1875–1943), das 61 BĂ€nde mit 20.000 Ansichtskarten umfasst und chronologisch geordnet ist.7 h)  Publikationen Aus der Vielzahl von Veröffentlichungen zum Stiftsarchiv sind zwei grĂ¶ĂŸer ange- legte Werke hervorzuheben. In den Jahren 1963, 1978 und 1979 wurden von Stu- 7  Die 16.700 Ansichtskarten mit Oberösterreich-Motiven aus der topografischen Sammlung sind 2008 digitalisiert worden und können online betrachtet werden: http://www.doris.at/themen/ geschichte/hist_ansichten.aspx (25.11.2019).
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Logiken der Sammlung Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Titel
Logiken der Sammlung
Untertitel
Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Autoren
Petra-Maria Dallinger
Georg Hofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-11-069647-9
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
202
Schlagwörter
Archiv, Nachlassinventar
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