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Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
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%0 i. Einführung Heutzutage entsteht die Musik oft schon parallel zum Film, wobei durch den Einsatz von Computern der Produktionsprozess der Filmmusik stark beschleunigt wird. Wenn der Regisseur oder Produzent Hörproben der Musik will, werden mit Samplern schnelle und kostengünstige orchestrale Skizzen erstellt, die, mit den Filmbildern synchronisiert, bereits vor der endgültigen Abnahme gehört werden können. Es kann aber auch schon fertige Musik sein, die man als sogenannte temporary music tracks den Bildern unterlegt. Diese temp tracks haben mehrere Funktionen. Zum einen unterlegen Komponisten bestimmte Szenen oder auch einen ganzen Film mit stilistisch ähnlichem Material (das kann eigene Musik sein, aber auch die von einem anderen Komponisten), um so dem Regisseur oder Produzenten zu zeigen, wie er die Musik für diesen Film konzipiert hat. Dies kann auch z. B. dem Cutter helfen, etwaige Schnitte dem Timing der zu erwartenden Musik anzupassen. Es gibt diese temp tracks aber auch für den umgekehrten Fall, dass nämlich Regisseur und/oder Produzent dem Komponisten eine klare Vorstellung von dem geben möchten, was sie von der Musik für diesen Film erwarten. Diese temp tracks können eben einer- seits frühere Arbeiten des betreffenden Komponisten sein („mach es genau so wie im Film ..."), es können erwähnte Midi-Skizzen sein, die bereits für diesen Film angefer- tigt wurden. Es kann aber auch Musik von anderen Komponisten sein, auch von Kom- ponisten aus ganz anderen Genres. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich der Regisseur am Ende für den temp track entscheidet. So hat Stanley Kubrick für seinen Film 2001: A Space Odyssey (1968) Ausschnitte von Also sprach Zarathustra von Richard Strauss und An der blauen Donau von Johann Strauss als temp tracks verwendet, welche dann im fertigen Film verblieben sind. Zusätzlich kamen dann noch Atmospheres und Requiem von György Ligeti und die Gayane Ballett Suite von Aram Khatchaturian dazu. Es blieben überhaupt keine Originalkompositionen übrig. Der Komponist Alex North, der für den Film die Musik schon fertig hatte, hat sich in diesem Fall die Arbeit umsonst gemacht.10 Es kann aber auch passieren, dass es eine komplett ausgearbeitete und aufgenommene Musik nicht auf den Film schafft, obwohl sie vom Regisseur abgenommen wurde. So erging es Gabriel Yared. Yared (*I949)> der für die Musik zu The English Patient 1996 20 Alex North (1910-1991) studierte unter anderem bei Aaron Copland (1900-1990). Er war bekannt für die Integration von Jazz in die orchestrale Filmmusik, wie bei einem seiner bekanntesten Filme — A Streetcar namedDesire (1951; Regie: Elia Kazan). Gleichzeitig schrieb er sein Leben lang auch für das Theater — so ebnete ihm seine Musik für Theaterstücke wie Death ofa Salesman den Weg nach Hollywood — und in den Konzertsaal. Seine Revue jor Clarinet and Orchestra beispielsweise wurde 1946 von Leonard Bernstein und Benny Goodman in der New Yorker Carnegie Hall uraufgeführt. Er wurde 15-mal für den Oscar nominiert und erhielt 1986 den Oscar für Lifetir.
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Der Filmkomponist Max Steiner 1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Der Filmkomponist Max Steiner
Untertitel
1888 - 1971
Autor
Peter Wegele
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
302
Schlagwörter
Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
Kategorie
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