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Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
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%G i. Einführung dann in festgelegten Abständen Löcher gestanzt wurden. Diese waren dann als Klick hörbar. Wenn der Komponist beispielsweise das Tempo auf 60 Klicks pro Minute festlegt, hat er pro Sekunde, also alle 24 frames einen Klick. Man nennt dies auch ein twentyfour frame dick tempo. Wenn es beispielsweise bei Sekunde 6 eine Leinwandaktion gibt, die musikalisch gefangen werden soll, ist dies das 144. Bild dieser Filmrolle oder eben der 7. Klick. Entsprechend wurden die Metronomangaben in Klicks umgerechnet. Je schneller das Tempo sein soll, desto weniger frames pro Klick gibt es. Wenn das Tempo doppelt so schnell ist wie in dem Beispiel oben, also MM = 120, bedeutet dies, dass auf alle 12 frames ein Klick kommt. Die Musik wurde auf Magnetbändern aufgenommen (magnetic track oder mag track), die bis hin zur Anzahl der Stanzen — jeder frame hat links und rechts eine Perforierung mit je vier Stanzen — wie die 35-mm-Filmrollen beschaffen waren und die mit der glei- chen Laufgeschwindigkeit (24 frames pro Sekunde) abgespielt wurden. Während der Aufnahme hörten die Musiker auf einer Seite mit einem Kopfhörer den Klick, das andere Ohr blieb frei für das Intonieren und das Zusammenspiel. Bei allen Vorteilen, die die Verwendung von Klicks hat, gibt es natürlich auch Schwie- rigkeiten bei diesem Verfahren. Die Problematik bei der Verwendung von Klicks ist musikalischer Natur. Der Klick sorgt für punktgenauen Einsatz der Musik und genaues Timing bei der Aufnahme. Aus nachvollziehbaren Gründen ist allerdings das agogische Musizieren, das gemeinsame Atmen und Phrasieren, leichter, wenn ein Dirigent das Or- chester nur führt und dabei auf das strenge Reglement des Klicks verzichtet. Es ist schon für einen Musiker manchmal schwer, zum Klick zu spielen, ohne dass es mechanisch klingt. Umso schwerer ist es für einen Dirigenten, dem Klick zu folgen und dabei das Orchester natürlich klingen zu lassen. Geradezu unmöglich wird es, wenn die Tempi sich graduell verändern, also bei ritardando- oder accellerando-Stellen bzw. bei Stellen mit ad lib- Tempo. Wenn sich zum Beispiel das Tempo der Musik ständig geringfügig ändert, wie dies oft bei Revue- oder Tanzszenen der Fall ist, gibt es als Kompromiss die Möglichkeit eines sogenannten variable dick tracks, bei dem der Musikeditor per Hand, den musikalischen oder szenischen Erfordernissen entsprechend, die Stanzen einfügt. In Notes To You schreibt Steiner, dass er einer der ersten Dirigenten gewesen sei, der das Click-track-Verfahren angewendet hatte, und dass er die damit verbundenen musika- lischen Schwierigkeiten gut in den Griff bekommen habe.
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Der Filmkomponist Max Steiner 1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Der Filmkomponist Max Steiner
Untertitel
1888 - 1971
Autor
Peter Wegele
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
302
Schlagwörter
Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
Kategorie
Biographien
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