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Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
Seite - 35 -
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1.2. Fümmusiktechnik 35 Während die Instrumente im Generalbasszeitalter je nach Bedarf eingesetzt wurden, setzten sich ab dem Spätbarock gleichbleibende und geregelte Besetzungen durch. Diese Starre der Kombinationen wurde zu Beginn der Klassik ebenso aufgehoben wie die Ein- heit des Affekts. Es gab Mischfarben, bei denen zum Beispiel eine Bläsergruppe gemein- sam mit den Streichern die Melodieführung hat. Stufenweise Lautstärkeveränderungen, Crescendi und Decrescendi wurden zu wichtigen Gestaltungsmitteln. Eingeführt und eta- bliert wurde dies zuerst von dem berühmten Orchester der sogenannten Mannheimer Schule. Die Artikulationsfähigkeit in den Einzelstimmen, deren wachsende Individuali- sierung sich beispielsweise in den Streichquartetten Haydns oder Mozarts manifestierte, führte zu einer Flexibilisierung auf verschiedenen Ebenen. Diversen Artikulationsmög- lichkeiten innerhalb der Melodie einer Stimme stehen auch differenzierte Artikulationen der einzelnen Stimmen zueinander gegenüber. Bereits bei Beethoven gibt es eine weitere Entwicklung der Instrumentierung. Vor allem die erweiterte Differenzierung der unteren Register ist eine neue Errungenschaft Beethovens, so zu sehen in den langsamen Sät- zen der 5. und 7. Symphonie, die jeweils mit einer Mischung von Bratschen, Celli und Kontrabässen beginnen. In der 5. Symphonie erweiterte Beethoven den Tonraum nicht nur nach unten (Kontrafagott, drei Posaunen), sondern auch nach oben (Piccolo). Der Posaunensatz gehört seit Beethoven ebenso zum Standard des romantischen Symphonie- orchesters wie auch die Horngruppe, die bis zum vierstimmigen Satz vergrößert wurde. Das divisi erweitert die Mehrstimmigkeit und die Anzahl der Musiker in den Streicher- gruppen. Neue Spieltechniken, wie zum Beispiel das Tremolo und Vibrato, das Pizzicato über längere Strecken, Flageoletttöne und auch extremere Dynamiken erweitern die Aus- drucksmöglichkeiten der Streicher. Die Steigerung der klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten bzw. die strukturelle Ver- dichtung der Musik durch Klang wurde nicht nur durch neue Spieltechniken, sondern auch durch Fortschritte im Instrumentenbau möglich. Insbesondere die Blechbläser konnten nach der Erfindung der Ventiltechnik durch den Berliner Kammermusiker Heinrich Stölzl (1777—1844) universell eingesetzt werden, da es jetzt keine tonartbeding- ten Einschränkungen mehr gab. Durch diese neuen Klangmöglichkeiten einerseits und die ausgewogene Verteilung der einzelnen Instrumentengruppen andererseits wurde das Orchestervolumen an sich erheblich gesteigert. Auch die Holzblasinstrumente haben in relativ kurzer Zeit eine enorme technische Entwicklung erlebt. Johann Sebastian Bach hatte in seinen wichtigsten Werken (z. B. Jo- hannes- und Matthäuspassion, Oratorien, Kantaten) die Oboe, die Oboe d'amore und das Englischhorn zu wichtigen Solo- und Orchesterinstrumenten gemacht, auch wenn die Barockoboe noch relativ einfach konstruiert war. Hundert Jahre später war die Oboe bereits ein technisch hochkomplexes Instrument.
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Der Filmkomponist Max Steiner 1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Der Filmkomponist Max Steiner
Untertitel
1888 - 1971
Autor
Peter Wegele
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
302
Schlagwörter
Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
Kategorie
Biographien
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