Seite - 84 - in Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
Bild der Seite - 84 -
Text der Seite - 84 -
§4 2- D^ Leben von Max Steiner
Die Arbeitsbedingungen waren nicht gerade die, die Steiner sich vorgestellt hatte. Er
bekam ein Orchester mit zehn Musikern und eine Aufnahmezeit von drei Stunden, um
eine meist schon vorab ausgesuchte Musik für diese Filme zusammenzustellen.
„We didn't even have time to write the music in score, but were forced to immediately
write in the orchestra parts."141
Nach Side Street, The Delightful Rogue (1929) und The Gase ofSergeant Grischa war das
Musical Dixiana 1930 die erste Produktion, die Max Steiner vollständig bearbeitete und
dafür im Abspann auch als Arrangeur auswiesen wurde („Orchestrations by Max Stei-
ner").
Die Qualität der Filmmusicals konnte allerdings mit der ungeheuren Zahl der Pro-
duktionen nicht mehr mithalten und schon bald, Steiner war noch nicht einmal ein Jahr
in Hollywood, begannen diese Filme, beim Publikum durchzufallen. Die Studios be-
schlossen, wieder vermehrt auf dramatische Stoffe zu setzen. Also wurden nach Ansicht
der Bosse die Orchester mehr oder weniger überflüssig. Die Studios versuchten sogar je-
nen Musikern zu kündigen, die noch gültige Verträge hatten (Steiners Vertrag war auf
ein Jahr befristet). Nach Steiners Worten kam es zu einem fast völligen Stillstand der
Musik in Hollywood.
„Through lack of sufficient good material musical picture after musical picture failed, and
the Studios decided to ... go back to dramatic pictures. It therefore became unnecessary
to maintain a large staff of musicians, and so in September, 1930, I received a letter telling
me that the Studio would not require our Services any longer and to dismiss everyone
not under contract. In most instances the Studios even tried to buy up existing contracts.
Musical activity in Hollywood was almost at a standstill."142
Roy Webb, der kurz vor Max Steiner bei RKO begonnen hatte, wurde schon im Som-
mer nach New York zurückgeschickt. Und nun sollte Max Steiner als letztes verbleiben-
des Mitglied der Musikabteilung entlassen werden. Im September 1930 bekam er einen
Brief mit der Kündigung. Er einigte sich mit den Studiobossen auf eine Übergangszeit
von sechs Wochen. Da er im Moment keine andere Perspektive sah, rief er in New York
die Agentin Jennie Jacobs an, die ihm einen Job besorgen sollte, welchen auch immer.
141 Notes To You. S. 104
142 Max Steiner: Scoring the Film, aus: We Make The Movies. Norton Press, 1967. Zit. in: The Max Stei-
ner Music Sodety Newsletter #37, Winter 1973. S. 2.
Der Filmkomponist Max Steiner
1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Der Filmkomponist Max Steiner
- Untertitel
- 1888 - 1971
- Autor
- Peter Wegele
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 302
- Schlagwörter
- Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
- Kategorie
- Biographien