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Mobile Culture Studies. The Journal 1 2o15
Anja Fuchs und Robin Klengel | “There are no cats in America” 137
Als einige fische unter Deck geschwemmt werden, schafft fievel es nicht seiner Neugier zu
widerstehen und läuft unter einem Vorwand auf das Oberdeck des Schiffes, wo er sogleich vom
Wasser erfasst wird. Durch seine kindlichen Augen sieht er in den Wellen einen Meeresgott
selbst gegen das Schiff wüten. Sein Vater schafft es nicht mehr ihn zu retten, die Szene endet
mit fievel, der über Bord geschwemmt wird und in den Wellen der See verschwindet. Die
Schiffsfahrt endet also mit der Trennung fievels von seiner familie und ist damit maßgebliche
Zäsur in der handlung des films.
Die nächste Szene spielt im hafen von castle Garden, New York und zeigt wie einige
menschliche Passagiere über eine Planke von Bord und an Land gehen (vgl. Abb. 8). Parallel
dazu wird die gleiche Szene mit den Mäusen bezeigt. Zunächst wird auch die menschliche
Variante der Einwanderungsbehörde dargestellt. Der Beamte fragt nach dem Namen des vor
ihm stehenden Passagiers, welcher ihm Papiere reicht und mit „Smovolodny Dhromovichsky“
antwortet. Ohne Zögern macht der Beamte sich an das Ausfüllen der formulare und kommen-
tiert mit „Okay, Mr. Smith“. Dann wird dieselbe Szene bei den Mäusen durchgespielt, man
sieht die familie Mousekewitz vor dem Mäusebeamten stehen. Auf die frage des Mäusebeam-
ten, wie viele familienmitglieder es denn gäbe, antwortet Vater Mousekewitz sofort mit „five“,
korrigiert sich dann jedoch unter stummen Tränen auf „Oh, I mean four“. Tanya hört man aus
dem Off heraus fragen „Papa, why did they change my name to Tilly?“. Eine Antwort bleibt er
ihr jedoch schuldig.
Mit der Einwanderungsszene greift der film noch einmal für diese Arbeit relevante Bilder
der Migration auf: Mit castle Garden wurde ein für die Migration auch historisch relevan-
ter handlungsspielort gewählt, ein Ort an dem der film nun auch die mit der Migration
verbundene Bürokratie andeutet. Während Sprachprobleme oder auch nur der Sprachwechsel
im film nie erwähnt werden (obgleich das Englisch der Mäuseeltern im russisch-jiddischem
Abb. 8. Einwanderungsszene vor Castle Garden
Mobile Culture Studies
The Journal, Band 1/2015
- Titel
- Mobile Culture Studies
- Untertitel
- The Journal
- Band
- 1/2015
- Herausgeber
- Karl Franzens University Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch, englisch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 216
- Kategorien
- Zeitschriften Mobile Culture Studies The Journal