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>mcs_lab> - Mobile Culture Studies, Band 2/2020
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78 Mobile Culture Studies. The Journal 6 2o20 (Travel) de Almeida, Müller, Wimplinger | Die Linke schaut nach Portugal Es bleibt dabei, dass, wenn Fremde an irgendeinen Ort gehen, der nicht der ihre ist, und dessen Grundlagen sie eigentlich nicht kennen, und sich dort einmischen, verwenden, statt sich sieben Jahre zurückzuhalten, bevor Sie über etwas sprechen, das dann, wenn sie solche Mittel haben wie eine Kamera, ihre Macht so groß ist wie das Fernsehen heute eine größere Macht hat als eine Armee. (Hübner 2006: 00:36:09) Filmen ist für Harlan eine Methode zur direkten Teilhabe am politischen Ereignis bei seiner gleichzeitigen Dokumentation. Die Idee des militanten Films, mittels dokumentarischer Bilder zu agitieren, wird hier noch weitergetrieben. Der Film mobilisiert weniger das Publikum, das auch gar nicht im Interesse der Manipulation steht, sondern agiert in der zu betrachtenden Gegenwart des Films selbst. Der Film dient der registrierten Situation, nicht dem Kino oder der Repräsentation von Tatsachen. Anstelle einer Reflexion über die Nelkenrevolution sieht man, wie eine politische Situation entsteht. Ohne eine reflexive Distanzierung zu den Ereignissen öffnen sich neue Möglichkeiten dokumentarischer Wirklichkeitsrepräsentation. Diese Produk- tion von Wirklichkeit unterscheidet Torre Bela maßgeblich von anderen Filmen über Portugal nach 1974 und ist somit ein Gegenmodell zu dem anderen hier zu besprechenden westdeutschen Kollektivfilm Viva Portugal! Viva Portugal! Eine Chronik der Nelkenrevolution Das deutsch-französische Journalist*innenteam bestehend aus Christiane Gerhards, Malte Rauch, Samuel Schirmbeck, Serge July (für die französische Zeitung Libération schreibend) und Peer Oliphant reiste wenige Tage nach der Nelkenrevolution nach Portugal und begann Filmmaterial zu sammeln. Der daraus entstandene Film Viva Portugal! von 1975 ist eine Mon- tage aus TV-Berichten, Archivmaterialien, Interviews und selbst gefilmten Szenen. Der Film bietet einen Überblick zur jüngsten portugiesischen Geschichte und gibt erklärende Hinter- grundinformationen über die Geschehnisse in Portugal seit 1974. Im Klappentext des von Christiane Gerhards, Malte Rauch und Samuel Schirmbeck ver- fassten Buches Volkserziehung in Portugal — Berichte, Analysen, Dokumente heißt es: Dieser Band läßt — wie auch der Film VIVA PORTUGAL — die Betroffenen selbst sprechen. Ihre Erfahrungen im Bereich politische Selbstbestimmung, Erziehung, Verteidigung erkämpfter Positionen können für uns eine Aufforderung sein, unsere politische Demokratie mit Inhalt zu füllen (Gerhards/Rauch/Schirmbeck 1976). Das Buch wurde kurz nach Erscheinen des Films veröffentlicht und stellt so etwas wie das im Nachhinein entstandene und um Kommentare sowie eine historische Einbettung erweiterte Drehbuch zum Film dar. Im Projekt äußert sich das Interesse, eine Debatte in Deutschland anzustoßen, inwiefern politische „Volkserziehung“ als Selbsterziehung zur Demokratie funktio- nieren kann. Rowohlts Covergestaltung verdeutlicht mit dem werbenden Untertitel „ein buch zum film VIVA PORTUGAL“ die Beziehung des Buchs als Materialsammlung zum Film. Darüber hinaus wird die schon beschriebene Karikatur von João Abel Manta Um problema difícil mit einer weiteren Zeichnung desselben Künstlers montiert. Die zuvor aufgezählten Theoretiker*innen schauen neben den auf der Tafel abgebildeten Umrissen Portugals nun auch auf die Zeichnung MFA, Povo — Povo, MFA, in der ein Bauer und ein Soldat ihre Attribute
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>mcs_lab> Mobile Culture Studies, Band 2/2020
The Journal
Titel
>mcs_lab>
Untertitel
Mobile Culture Studies
Band
2/2020
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Ort
Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
270
Kategorien
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