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262 Amtsbezirk Obel«Zeiring.
Köflach-Iudenburger-Straße, und die Knitteifeld-Obdacher-Poststraße nach Et. Leon-
bard in Kärnten, welche sich in Weißtirchen vor Iudenburg kreuzen; 3) die Tauern«
Postftraße von St. Peter über Oberzeiring nach Rottenmann und die Pols- St.
Georgner-Etraße, welche die leztere am Pölshals durchkreuzt; 4) viele keinere Wege
durch die Vachtäler zu beiden Seiten der Mur.
». Amtsbez i rk Oberze i r ing .
a. Ueberficht.
Dieser Vezirk umfaßt die obere Partie und das Quellengebiet des Pöls-
baches an der Nordseite der Mur. Er wird durch den Gebirgzug vom Hoch-
wart über den Schießegg bis zum Gföllriegel vom Bez. Oberwölz getrennt, gränzt
nördl. durch den großen Wasserscheide-Gebirgsrüken vom Hochwart über den Breitegg,
Zwingeregg, Vösenstein bis zum Triebenstein und Hochtaucrn an den Bez. Rotten-
mann, südl. an den Bez. Iudenburg und östl. an die Bez. Knittelfeld und Mau-
tern. Dieser Bez. ist bis auf wenige füdl. Partien durchaus gebirgig und hat
sehr viele bedeutende Gebirgshöhen.
Die klimatischen und Witterung-Verhältnisse find im Hochgebirge
besonders rauh, und werden gegen S. bedeutend milder. Die herrschenden Wind»
strömungen kommen von N. und NW. Die wichtigste Straße des Bez. ist die
vom Murtale nach dem Laufe des Pölsbaches über Zeiring nach Rottenmann füh-
rende Tauernftraße.
d. Boden- und Bevö lkerung-Verhä l tn isse .
Der Bez. mißt 8,« Üd.-Ml. und hat 5464 Nw. in i0 Kat.- (7 Orts«)
Gm. Auf jede Od.-Ml. kommen 683 Vw. und auf jeden Vw. beinahe 46 Joch
Grundfläche. Von dieser ganzen Fläche find nur 1«"/, unproduktiv, aber 35"/,
Wälder und bei 40«/, Alpen, Weiden und überhaupt Grasland, so daß nur 2,g«/o
auf Alerland und beinabe eben soviel auf Eggarten entfallen. Der Boden ist
großenteils sandig, steinig, zum Teil aus verwittertem Schiefer bestehend, an eini- .
gm Stellen lehmig. In den Gm. Bretstein, Pusterwald und Hohentauern sind
viele kable Gebirge, mitunter im quarzig-kristallinischen Nrgebirgstok auftauchende
Kalkberge. Moosige Wiesen und Weiden, so wie unfruchtbare Oeden zeigen sich
an vielen Orten. Die Haupt-Waldbestände sind Nadelholz, besonders Fichten und
Lärchen. Von Obst gedeihen nur in der südl. Partie ordinäre Sorten. Kartoffeln,
Gemüse, Hülsenfrüchte werden mit gutem Erfolge gebaut; die Getreidekultur ist
aber sehr beschränkt; am den Gebirgen wird selbst die geringe Haferernte oft
verschneit. Der Rindviehschlag ist die kampete (braun- und weißfiekige) Rasse, grob-
wollige Schafe und auch Ziegen werden viele gehalten.
Der Menschenschlag ist ganz dem der Nordpartie des Sanität-Distriktes
Murau gleich. Die Bevölkerung, welche vorzüglich auf Viehzucht und Holzarbeiten
angewiesen ist, nnd durch Fuhrwerke auf der Tauernstraße einen erheblichen Neben-
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen