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Amtsbezirk Mautern. 283
Eterbebüchernfind Lungen- und Wassersuchten, Nerven-und Katarrhfieber. so wie Gicht-
leidm am häufigsten als Todeskrankheiten bezeichnet. Die Kuhpoken-Impfung macht
sehr wenig Fortschritte. Von Viehkrankheiten kommen Vlähsucht, Vlutharnen, Leber»
egel, Rausch u. s. w. öfters vor.
Die Armen- und Krankenversorgung geschieht auch hier wie anderwärts
auf dem Lande vorzüglich durch Einlegen von Haus zu Haus und durch Behandlung
auf Vezirkskosten. In Kallwang und Mautern sind Gemeinde - Versorgunghäuser
für je 10 Personen, und in Kallwang ist eine Knappen-Vruderlade. Das Sanität«
personale des Bezirkes besteht aus 3 Wundärzten (in Kammern, Mautern und
Kallwang), 3 Hebammen und 1 Kurschmied. In Wald, Kallwang, Mautern und
Kammern sind Abdeker, ungeprüfte Todtenbeschauer keine, und Afterärzte nicht bekannt.
o. Katastral-Geml' inden.
Die 48 Katastral-Gemeinden dieses Bezirkes bilden nach ihren Pfarren gegen
dm Lauf des Liesingbaches aufwärts die 4 Orts-Gm.: Kammern, Mautern, Kall-
wang und Wald.
a) DieOrts - Gm. Kammern am südöstl. Punkte hat in der Mitte die Kat.°
Gm. 4) Kammern (1333 I., 332 Nw.). Diese ist fast ganz ebek bis auf die
südl. Ausläufer des Reiting, welcher hierher und nach Mautern seine Niederungen
erftrekt. Das Dorf Kammem wird von der Salzstraße durchschnitten, hat 1 Pfarr
und 1 Wundarzt. Auf den Anhöhen sind die Ruinen von ßhrenfels und Kammerstein.
Oestl. daran ist 2) die Gm. Dirnstorf (3261 I., 416 Vw.) mit einem Gruben-
bauauf Toneisenftein am östl. AbHange des Reiting; weiter südöstl. 3) Pfaffen«
dorf (1240 I., 180 Vw.), 4) Mötschendorf (1392 I., 207 Nw.) mit einem
Kupferhammer; südl. 5) Leims (2814 I., 133 Bw.), eine waldige Gebirgs«
gegend.
d) Die Orts-Gm. Mautern ist nordwestl. von Kammern, und hat 6 Kat.°
Gemeinden. 6) Die Gm. M a r k t M a u t e r n (464 I., 484 Vw.) befin«
det sich in der Mitte. Der Markt (im Liefingtal 2235 W. F.) ist der Siz
des k. k. Bezirksamtes, hat 80 Häuser, eine Pfarre mit einem Christusbild in
der Kirche, welches im Rufe großer Heilkraft steht, und viele Wallfahrter anlokt.
eine Redemptoristen-Kongregazion im ehemaligen Kapuzinerkloster mit einer theolo»
gischen Hauslehr-Anstalt, 1 Bürgerspital für 10 Personen und 1 Wundarzt, dann
1 Federweiß-Vergbau im Steinberge, dessen Ertragniß vorzüglich zur Dotazion des
Bürgerspitales verwendet wird. Oestl. an Mautem liegt 7) Eselberg (1363
I., 194 Vw.), 8) Reitingau (3394 I., 172 Vw.) am westl. AbHange des Rei«
ting mit dem gleichnamigen Bache; westl. 9) Magdwiesen (Madwiesen, 2936 I..
178 Vw.), wo man an vielen Stellen des Reitmg Bergbaue auf Kupfer versucht
hat. Südl. von Mautern ist 10) Rann ach (3936 I., 202 Bw.) mit dem
Speikbühel (3932 W. F.), südwestl. 11) Liesingau (7607 I., 195 Vw.)
mit dem Schloß ßbrnau, bei welchem die früher bestandenen Teiche und Sümpfe aus
Gesundheitnikfichten beseitiget und ausgetroknet wurden.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen