Seite - 290 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Bild der Seite - 290 -
Text der Seite - 290 -
29Y Amtsbezirk Brüt.
stammen von den ungünstigen, rauhen Witterung-Einfiüffen, w« in den vorher be-
schriebenen westlichen Bezirken. Der Tifus herrscht öfters in größerer Ausdehnung.
Die lezte Blattern-Epidemie hatte ficb i. I. 1856 im ganzen Bezirke ausgebreitet.
Viele Personen erreichen hier ein sehr hohes Alter. Das Volk hat die gebirgige
Rohheit schon ziemlich abgeschliffen, ist gerade, offen, arbeitsam, hat besonders tech«
nische Anlagen, zeigt sich jedoch noch vielm Vorurteilen unterworfen. Die Kuhpolen-
Impfung findet mancherlei Hindernisse.
Woltätigkeit-und Sanitätanstalten sind im Bezirke mehre: 1) ein als
allgemeine, öffentliche Anstalt erklärtes Krankenhaus und ein Vürgerspital in Bruk,
dann ein Männer-Krankeiwersorgung-Verein daselbst und Armenspitäler in Kapfenberg,
St. Lorenzen und Breitenau. Sani tät» ersonen find: 3 Dokt. d. Med. (1 Kreis-
arzt. 1 Nezirksarzt. 1 Eisenbahnarzt in Bruk), 7 Wundärzte (in Vruk 2. in Breitenau,
St. Lorenzen, Kapfenberg, Tragöß und Kirchdorf je 1), 4 Apotheker (in Bruk),
12 Hebammen und 4 Kurschmiede. In St Katharina ist ein ungeprüfter Todten-
beschauer und in Bruk 1 Abdeker. Afterärzte find nicht bekannt.
o . K a t a s t r a l - G e m e i n d e n .
Die 55 Kat.-Gemeinden des Bezirkes, welche 11 Pfarrsprengeln zugeteilt sind,
lassen sich nach ihrer Lage in folgende 5 Gruppen einteilen: 1) Die Zentral-Gruppe
mit der Stadt Bruk und den Umgebungen am rechten Ufer der Mürz und an beiden
Ufern der westl. Mm; 2) die Ostgruppe nächst dem Bahnhofe; 3) die südl. Mur«
partie; 4) das Laming-Bachgebiet; 5) die Gruppe von Kapfenberg.
») In der Zentral-Gruppe erscheint 1) die Kat.-Gm. Stadt Vruk an
der Mur (2578 I.. 2274 Bw.). Sie bildet mit den Kat.-Gm. Wiener-Vorstadt.
Pischk, Pischkberg, Uebelstein und Kaltbach die Orts-Gm. Bruk (6129 I.. 2886 Bw.).
D i e Kre isstadt B r u k mit ihren 3 Vorstädten (1677 W. F.) liegt
am Vereinigungpunlt der Mürz mit der Mur, und besteht mit wenigen Ausnamm
aus lauter kleinen, alten Häusern, hat einen sehr großen vierekigen Hauptplaz, und
die Ruinen des Schlosses Landskron auf einer Anböhe, wo einst die Stadtvögte
hausten. Hier ist der Siz des k. k. K re i sawtes , des Bezirksamtes und
Nntersuchunggerichk's, der Finanz - Bezirks - Direkzion und eines Haupt-Zollamtes;
eine Propstei- und Dekanats-Stadtpfarre, 1 Haupt« und Unter-Realschule, 1 allge-
meines, öffentl. Krankenhaus, 1 uraltes Bürgerspital für 9 Pfründner, 1 Männer-
Kranken-Versorgung-Verein und 1 Buchdrukerei. San i tä tpe rsonen find:
3 Doktoren der Medizin (1 k. k. Kreisarzt. 1 k. k. Bezirksarzt, 1 Eisenbahnarzt),
2 Wundärzte, 1 Apotheker, 4 Hebammen und 2 Kurschmiede. Auf dem Hauptplaze
steht eine schöne Säule zur Erinnemng an die Pest v. 1.1716. Zu den fünf öffent-
lichen Brunnen wird vortreffliches Waffer aus großer Entfernung durch Röhren
zugeleitet. Handel und Gewerbe dieser Stadt sind nicht ganz unbedeutend.
Nördlich von Bruk schließen sich an folgende Gm.: 2) Berndorf (528 I..
208 Nw.) am Einflüsse des Lamingbaches in die Mürz, mit den Schlöffern
Vaierdorf und Pögelhof nebst mehren Eisenhämmern; dann 3) Schörgendorf
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen