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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Hauptstadt Graz. Die Irren-»nftalt. 384 4786 wurde das vormalige Kapuzinerkloster in der Paulustorgasse, dem Krankenhause gegenüber, zur Aufname der Insinnigen eingerichtet, und später zur Erweiterung des Instituts das darangränzende Rökenzaun-Gebäude durch den Staatsschaz angekauft. Beide Häuser liegen am östlichen AbHange des Schloßberges. Die Irren-Anstalt, dann das Gebär- und Findelhaus waren bis 1853 Staatsanftalten, und wurden vom Staatsschaze dotirt; diefe Anstalten gingen jedoch zufolge Erlaßes des Ministeriums des Innern vom 30. August 4853, Z. 19,962, in das Landes-Vudjet über. und sind seither Landesanstalten. a) Einrichtung der Irren-Anstalt. Diese Anstalt ist. wie oben erwähnt wurde, im alten Kapuziner-Kloster und im südlichen Teile so wie im 2. Stok des nördl. Teiles des Rökenzaun'fchen Hauses untergebracht, deren Fenster teils öftl. gegen das Krankenhaus, teils westl. und nördl. am dm Schloßberg die Aussicht gewähren. Zwischen dem älterm und dem neueren Gebäude liegt der mit Baumreihen bepflanzte Garten, welcher mit einer Bretterwand für beide Geschlechter abgeteilt ist. Die Abteilung der Männer hat eine Kegelstätte. Neben dem älteren Gebäude ist ein eigenes Badehaus mit den nötigen Vorrichtungen zu Douchi,'-. Spriz- und Regenbädern «. f. w. Die Räumlichkeiten der Anstalt stehen mit dem Bedarfe in gar keinem Verhältnif fe. fo daß felbst die meisten kleinen Zellen mit 4 Betten, mitunter sogar mit Bodenbettcn versehen werden müssen. Der baldige Neubau eines zwekmäßigen Irrenhauses ist daher sehr zu wünschen, zumal die Beschränktheit des Raumes dem Heilzweke nichts weniger als günstig ist. Das alte Klostergebäude bildet ein unregel- mäßiges Vierek mit einem kleinen Hofe. Sowol ebenerdig als im 1. Stok läuft ein heizbarer Gang, aus dem man in die Kammern (einstige Kapuzinerzellen) eintritt, deren jede mit einen hochangebrachten. vergitterten Fensterchen versehen ist. Die neue Lokali tät, in welcher die rubigeren Irren untergebracht weiden, hat 2. Stokwerke, ist viel freundlicher. und in ihren Zimmer:: genießt man eine freiere Aussicht. In derselben ist auch die Wohnung des Primararztes. In diesen Gebäuden befinden sich, nach eincm Ausweise der Anstalt v. I. 1858, 1 großes Werkstattzimmer. 1 Billardzimmer. 7 Speise- oder Arbeitzimmer und 5 Magazine; dann besonders für die Pfleglinge 1) im alten Hause: eben- erdig 13 Kammern mit 28 Betten und 5 Vodenbetten, im 1 Stok 14 Kam- mern mit 46 Betten, 2) im neuen Gebäude: ebenerdig 2 Schlafzimmer mit 21 Betten, im 1. Stok 1 Krankenzimmer mit 7 Betten. 7 Zimmer mit 30 Betten, endlich im 2. Stok 1 Krankenzimmer mit 5 Betten. 13 Zimmer mit 56 Betten, zusammen in beiden Häusern 198 Betten. Der Pr imarius der Anstalt wird durch einen Sekundararzt unter- stüzt. Die Pflege wird von den barmherzigen Schwestern geleitet, und von aufgenommenen Wärtern und Wärterinen besorgt. Uebrigms gelten in Hinsicht der Kleidung, der Verspeisung und der ganzen Pflege dieselben Bestimmungen wie im allgem. Krankenhause. Besuche bei Irren sind nur gegm Einlaßkarten der Schwester- Oberin und des k. k. Landes-Medizinalrates gestattet.
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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