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Hauptstadt Graz. Sanität-Personale. 383
außerhalb des Hauses. Der Säuerling des Hauptbrunnens ist klar, farblos, leicht
aufperlend, von prikelndem und schwach tintenartigen Geschmake, und er scheidet
beim Stehenlassen einen rotbraunen Vodensaz ab. Nach Prof. Dr. Hru schauer's
i. I. 1854 ausgeführter chem. Analise enthält derselbe bei 0,«<, Gran kohlensau,
ren Kalk. 0,52 Gr. Eisenoridul. 0,^ Gr. Chlormagnesium, etwas Kieselerde und
Spuren von Kochsalz und salzs. Kalk. zusammen 1,44 Gr. fixe Bestandteile, dann
0,<ß Gr. freie Kohlensäure in einem Medizinal.Pfunde.
Diese Badeanstalt, welche aus einem zwekmäßigen, netten Gebäude, eben-
erdig mit 8 Vadekabineten und im 4. Stok mit 9 Zimmern, dann einem recht
hübschen kleinen Parke bestand, ist i. I. 1859 eingegangen, und das Haus in
ein WohN'Zinshaus umgestaltet worden.
5. Anstal ten fü r Lebensrettungen
Für Scheintodte und in plozliche Lebensgefahr Geratene sind 2
Rettungkästen mit der vorgeschriebenen Einrichtung, 12Rettungkähneund
6 Tragbetten für Verunglülte vorhanden. Einer der Rettungkästen befindet
sich bei der k. k. Polizei-Direkzion und der andere bei dem Gerichtsarzte. Von
den Rettungkähnen find 2 im Stadtökonomiegebäude zu Mariahilf, einer in der
Karlau und die übrigen im Depot. Die 6 Tragbetten für Verunglükte sind sammt
den nötigen Requisiten in verschiedenen Stadt-Vierteln verteilt. Neber Rettung der
Scheintodtm und in plözliche Lebensgefahr Geratenen werden vom Hrn. Prof. Mai er
an der mediz.-chirur. Lehranstalt populäre Vorträge gehalten.
« Sani tät -Personale.
Das gesammte Sanität-Personale in Graz zälte im Jahr 1858 241 In-
dividuen und zwar 83 zur freien Ausübung der Praxis berechtigte Aerzte und
Wundärzte, 40 Wundärzte als Pattone der Chirurgie, 11 Apotheker, 92 Hebammen
und 15 Tierärzte und Kurschmiede.
a) Von den zur freien Ausübung der Praris berechtigten Aerzten und
Wundärzten waren im Zivi le 60 Doktoren der Medizin, und unter diesen
28 zugleich Doktoren der Chirurgie, 34 Magister der Geburthilfe, 15 Magister
der Augenheilkunde, 3 Operateure, 1 Magister und 2 Patrone der Chirurgie.
Das k. k. Mi l i tär zälte 16 Aerzte (1 Stabs-, 5 Regiments- und 10 Ober-
ärzte) als Doktoren der Medizin und Chirurgie. Blos Doktoren der Chirurgie und
zugleich Magister der Geburthilfe so wie der Augenheilkunde und Operateure waren
nur 2 im Zivile. Magister der Chirurgie und der Geburthilfe und zugleich
Operateure zälte man 5.
b) Patrone der Chirurgie, welche die wundärztliche Praris nur in«
soferne ausüben dürfen, als sie ein chirurgisches Gewerbe, eine Niederlas-
sung-Bewilligung oder eine öffentliche Anstellung haben, waren 40. und zwar
im Zivi le 26 Gewerb-Vesizer (bürgerliche Wundärzte) und 4 mit Niederlassung»
Bewilligung, dann im k. k. M i l i tä r 10 Unterärzte und ärztliche Gehilfen,
unter den Zivil-Chirurgen sind 6 Zahnärzte.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen