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480 , Amtsbezirk Weh.
zwischen der Raabcr- und der Weizer-Klamm, dann öftl. von diesen der Patscha-
berg, welcher sich an den Zez anschließt. Vom Osserkogel und der Teickalpe ent»
stehen die meisten Wässer des Quellengebietes der Raab, welches bis zum Schökel
sich ausdehnt. Die sämmtlichen Höhenzüge dieses Bezirkes bis über Passail hinab
bestehen hauptsächlich aus Grauwake und Grauwakenschiefer, Nr- und Nebergangskalk;
nur bei Fladniz ist terziäre Formazion eingelagert. Dann zieht ein breiter Streifen
Ur- und Uebergangslalk von der Feistriz bei Anger, nördl. znm Schökel und quer
hinüber bis ins Murtal. An diesen schließt sich südl. das kristallinisch-sckieferige Ur-
gebirge des Sckokel an, und bildet ebenfalls einen queren Streifen bis über Wetz
hinaus; weiter südl. sind nur mehr terziäre Formazionen. Diese Gebirge enthalten
unzälige Quellen und machen den Bezirk sehr wasserreich.
Das Klima ist auf den Gebirgen rauh, wird aber im Hügellande auffallend
milder. Die Gebirge, welche vom November bis April mit dichtem Schnee bedekt
find, bringen auch im Sommer meist kühle Winde. In den Tälern lagern im
Frühling nnd Herbst viel Nebel, und machen dieselben feuchtkalt. Die Luft ist in den
engen Tälern und Klammen mehr stagnirend, bewegt sich aber frischer in den breitm
Tälern von Weiz, Ruprecht u. f. w. Die herrschenden Winde find N. und NO.,
welche im Winter eisige Kälte bringen, und die Luft ausheitern. O. hat heiteres
Wetter, S. im Frühjahr Regen, im Herbst warme Tage zur Folge; NW. u. W.
erzeugen viel Schnee und im Sommer Regen. Schwere Gewitter sind häufig,
verwüstende Hagel nicht selten, sogar oft 4 bis 8 mal in den Sommermonaten.
Die Gewitter ziehen von NW. nach SO. Das Jahr hat ungefähr 430 Regen-
tage, und alle 2—4 Jahre entladet sich ein verheerender Wolkenbruch, Häufiger
Tau bringt lebhaftes Grün auf die Höhen; hingegen zerstört der Reif oft die
Blüten und Früchte der Täler. Der Frühl ing beginnt im halben April, der
Schnee der Gebirge schmilzt bis Ende dieses Monats. Der Sommer ist in den
Tälern sehr schwül, der Herbst oft regnerisch und neblig.
d. Boden- und Bevölkerung-Verhäl tn isse.
Der Bezirk Weiz hat 6,7 Qd.-Ml. und 49,701 Bw. in 66 Katastral- (45
Orts-) Gm. und 7 Pfarren, so daß auf jede Qd.-Ml. nahezu 3000 Bw. und
auf jeden Bw. 3,^ Joch Bodenfläche entfallen. Die Bevölkerung ist auf den Gebirgen
geringer (3—8 I. auf jeden Vw.). in den übrigen Teilen aber ziemlich gleich-
förmig verteilt, so daß nur im Markte Weiz weniger als 4 I. auf jeden Vw.
kommen. Bezüglich der Gebirgsarten nemen kristallinische Schiefer und Grau-
wake den größten Teil der Gebirgpartie ein. Gneis und vorzüglich Glimmer-
schiefer erscheint in großer Ausdehnung am Steinberg, bei Mortantsch. Arzberg,
Ganach, wo die Gehänge am engen Raabtale bis nach Oberdorf aus diesem Ge-
steine bestehen. In kleineren Partien zeigt er sich am Hühnerberg, am Weizberg,
und hilft selbst den Kulm bilden. In den nordwestlichen Teilen ist Tonschiefer und
Nebergangskall in Werellagern verbreitet. Nebergänge in Glimmerschiefer sind
nicht selten. Nebergangs- und Nrkalk formirt größtenteils die Gebirgkette der Teich«
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen