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Amtsbezirk Weiz. 465
(in Weiz). 8 Wundärzten (in Weiz u. St. Ruprecht je 2, in Fladniz, Paffail,
Radegund und Puch je 1), 9 Hebammen und 2 Kurschmiede. In St. Kathrein
verrichtet ein Bauer die Leichenbeschau. Kurpfuscher werden in diesem Bezirke 19
angegeben, von denen einer sogni die Erlaubniß zur Behandlung von Beinbrüchen
und äußerlichen Schäden erbalten haben soll. Abdeker sind in Weiz, Paffail
und Obergreut.
o. Katastral-Gemeinden.
Die Gemeinden des Bezirkes Weiz ordnen sich nach dm Gewässern, und
zwar nach dm Üuellengebieten der Rabniz, der Raab, der Weiz, dann nach der
Nest- und Ost.Partie der Pfarre Weiz und den Gegenden der Pfarre St. Ruprecht,
des Feistrizfluffes so wie des Üuellengebietes der I I ; in acht Gruppen.
») Das Quellengebiet der Rabniz, an den südöstlichen Abhängen
des Schölel und des Rabnizberges, liegt in der Pfarre Radegund, und wir
müssen auch die weftl. am Schökel liegende Gemeinde Plenzengreut Hieher zälen.
Diese Gruppe enthält die Kat.-Gm. 4—4) Radegund, Rinnegg, Plenzengreut und
Stenzengreut (zus. 5984 I.. 1346 Bw.).
Das Pfarrdorf Radegund (2002 W. F.) am Schökel hat einen
Wundarzt und eine Ka l twasserhe i lans ta l t , welche nach dem Muster der
vielbesuchten Wafferkur.Nnstalt des Prießniz in Gräfenberg eingerichtet ist. Der
Inhaber dieser Anstalt. Herr Landrat A. Sponner, bat Alles aufgeboten, Rade-
gund zu einem steierischen Gräfenberg zu umstalten; und wirklich ist dieses Gebirg- '
dörfiein durch seine hohe Lage mit den reizendsten Fernsichten und einer großen
Auswal einladender Spazirgänge, durch seine reine, gesunde Luft, das frische
Ouellwaffer, die herrlichen Fichtenwälder und alle nötigen Einrichtungen, dann durch
die Nähe der Hauptstadt ganz dazu geeignet, Gräfenberg vollkommen zu er-
sezen, um so mehr, als auch hier das Kurverfahren ganz nach der Methode des
Prießniz geleitet ist, und selbst im Winter fortgesezt wird. Die Fama spricht von
vielen in Radegund gelungenen auffallenden Kuren. Am Schökel (4545 W. F.).
welcher häufig der schönen Rundschau wegen besucht wird, find mehre kraterähnliche
Felfenschlünde, Wetterlöcher genannt, aus welchen die Volksmeinung Wetter auf-
steigen läßt. wenn man Steine hinein wirft. Zwei derselben befinden sich am
Wege vom Schökelkreuz bis auf den Schökel, und ein drittes in der Nähe vom
Gipfel dieses Berges.
d) Die Gruppe von Fladniz folgt nördl. darauf an den südl. Ausläu-
fern des Offertogel, der Teichalpe und des Wl . Bergzuges gegen den Echökel
hin. umfaßt das weftl. Üuellengebiet der Raab mit den Gebirg-Gm. 5—7)
Fladniz (Pfarrdorf mit 1 Wundarzt). Schrems und Neudorf (8670 I., 1422 Nw.).
c) Die Gruppe von Paffai l liegt am Hauptquellenast der Raab an
den mdl. Ausläufern des Plankogels, und enthält die Gm. 8—13) Hohenau (mit
dem Dörfchen Raab). Krammersdorf. Haufenreut. Arzberg, Tober und Paffail
(11,727 I., 3231 Bw.). Der M a r k t Pa f fa i l hat bei 600 Nw., eine
Dr. Macher's med. Topografie. 30
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen