Seite - 2 - in Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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ein lebendiges und positives Bild der Herrschaft und ihres Umfeldes, gewähren Einblick in das
Wirtschafts- und Kulturleben, in die vorbildliche soziale und die religiöse Gesinnung der Besitzer,
in gesellschaftliche Verhältnisse, in die Auswirkungen von Zeitströmungen und in die
dahinterstehenden historischen Fakten.
Manche der Sagen, aus dem örtlichen und zeitlichen Kontext herausgelöst, treten gleichsam als
"Wandersagen" auf, deren Inhalte und Pointen man in allen Kulturkreisen und Religionen in
ähnlicher Parallelität antrifft, etwa Gelöbnisse bei Krankheiten und Unwettern, Bestrafung des
Bösen und Belohnung des Guten, usw. Als Hauptgestalten treten durchwegs Personen und
Persönlichkeiten von herausragender Stellung und Bedeutung im lokalen und weitläufigeren
Bereich in Erscheinung, oder solche, die in gewisser Verbindung zum Hagen standen.
Dass gewisse damals brisante und Zeit-relevante Themen und Inhalte bzgl Hagen noch heute
verfügbar sind, ist neben Quellen wie dem "Hagener Schulbuechl", auf das unermüdliche
Engagement und Interesse von Einzelpersonen zurückzuführen, unter ihnen vor allem Lehrer (zB
Max Gielge, Ernst Burgstaller), Privatforscher (zB der Kaiserliche Rat Friedrich Tscherne5 und
Kommerzialrat Ludwig Pruscha), Persönlichkeiten mit einem Spektrum von beruflicher bis
privater Einbindung (Wacha, Pfeffer) und last not least an der Geschichte ihrer Heimat interessierte
und verantwortungsbewusste Zeitgenossen (Himmelbauer, Hirschfeld, Reder,...).
Wesentliche Teile der in der vorliegenden Abhandlung präsentierten Beiträge6 entstammen den
Federn von Tscherne und Pruscha; als Freunde bzw gute Bekannte der Familie Weingärtner, der
letzten bedeutenden privaten Schlosseignerfamilie, hatten sie Zugang zu an sich unerreichbaren
Archivalien, sowie archäologischen Objekten und ließen ihre Abschriften sogar notariell
kollationieren bzw von Josef Weingärtner oder Villa-Hagen-Mitbesitzer Franz Reder (sowie später
durch dessen Sohn und Nachfolger Walter Reder) vergleichend überprüfen. Beide Forscher retteten
kostbares Archivwissen, welches nach der in mehrerlei Hinsicht bedauerlichen Schleifung des
bedeutenden Schlosses im Jahr 1963 unwiederbringlich verloren gewesen wäre. Ihnen und allen
jenen, die sich als Träger und Hüter alten Volkswissens sowie als Bewahrer und Verbreiter
heimatlich-regionaler Überlieferung höchstes Verdienst erworben haben, sei mit dieser Arbeit
zugleich eine Art Denkmal gesetzt, Dank gesagt.
In kaleidoskopischer Zusammenfügung aus Geschichts-, Gedanken- und Erzählgut, Historie,
Mythos, Legende und Dichtung, spannt sich der Bogen von der Früh- und Römerzeit über das
Mittelalter, die Gegenwart gleichsam bis in die Zukunft, da mit dem Neubau der Linzer Anton
Bruckner Privatuniversität auf Hagen' schem Boden das jüngste Glied in der Kette markanter
Ereignisse eingefügt wurde.
Was den Bereich der "Urfahrwänd", dem zum Hagen gehörigen Steilabfall zur Donau betrifft,
dürften laut Dr. Hans Grohs, dem ehemaligen Direktor des Linzer Tiergartens, noch weitere Sagen
existieren.7 Diese waren jedoch im überkommenen Abschriftenkonvolut nicht enthalten, konnten
auch bei ehemaligen Bewohnern der Ortschaft Urfahrwänd und im Umfeld des Dorfes Hagen nicht
eruiert werden und mögen Abhandlungen anderer Autoren bereichern.
Die Zeitangaben wurden, sofern vorhanden, originalgetreu wiedergegeben, die Geschichten in
chronologischer Reihenfolge bzw zuweilen entsprechend der Zusammengehörigkeit angeordnet,
bei Undatiertem nach dem mutmaßlichen Zeitgefüge oder dem historisch denkbaren Rahmen bzw
der Zugehörigkeit aufsteigend angeordnet. Zusätzlich trachteten die Autoren, verfolg- und
vergleichbare lokale Gegebenheiten auf ihren Bezug zu real- bzw zeitgeschichtlichen Ereignissen
5 Schäffer, F. Tscherne.
6 Verwiesen sei auf die von den Autoren dieses Beitrags verfasste Gesamtdokumentation der Grundherrschaft Hagen,
[samt dem dazugehörigen Dorf Hagen und der Ortschaft Urfahrwänd; Ms].
7 Grohs, Urfahrwänd, 3. (PA Steinbüchler Johanna). Die Urfahrwänd wurde unter Naturschutz gestellt.
Merkwürdiges aus dem Hagen
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Titel
- Merkwürdiges aus dem Hagen
- Untertitel
- Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.25 x 29.72 cm
- Seiten
- 106
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute