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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Seite - 65 -
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65 Er sei aus Linz zu Wasser nach St. Panteleon gefahren, um nach Clam zur Hochzeit des Fräulein Maria Lisl zu gelangen. Auf der Reise habe es diverse Probleme gegeben. Zunächst kam eine halbe Stunde nach der Abfahrt von Linz ein so starker Wind auf, dass die Zille etliche Male herumgedreht wurde und sie in einer Au anlegen mussten. Dort hätten sie ca 2 Stunden auf besseres Wetter gewartet, seien aber bloß bis in die Gegend von Steyregg gekommen, wo sie übernachteten, dann in ein Wirtshaus gingen und das mitgehabte „trüherl“ den Schiffleuten zur Verwahrung überließen. Von den Schiffleuten blieb nur einer auf der Zille, der beide Schlösser der Truhe öffnete und bereits drinnen herumzukramen begann, als zum Glück der Lakai Ferdinand, der aus dem Wirtshaus hinaus zum Wasser gegangen war, um der Gräfin den Büchersack zu holen, dazukam und den „schlimmen schelmen“ bei der Truhe herumsuchend antraf. Dieser erschrak und sprang auf der Seite aus der Zille hinaus. Die Truhe enthielt nicht nur den gesamten Schmuck der Gräfin, sondern auch jenen der beiden Gräfinnen vSalburg, die für den Putz der Braut nach Clam den ihrigen herliehen, welcher gewiss mehr als 10.000 fl wert war. Weiters führten sie in der Truhe viel Silber mit nach Clam, um die Hochzeit noch prunkvoller zu gestalten. Am anderen Tag, am Samstag (13. Oktober) hätten sie nicht mehr zu Wasser St. Pantaleon erreicht, und weil der Wind auch noch am Sonntag angehalten, ließen sie das Schiff stehen und fuhren in einem „cales“ nach Clam, wo die Hochzeit am Montag (15. Oktober 1685) stattfand. Feuer im Hagen: (1710)226 Hinweis: Von 1700 bis (vermutlich) 1710/1721 hatte Graf Johann Ferdinand vSalburg (gest. 1723) Schloss und Herrschaft Hagen inne, wobei schon um 1710 seine unverheiratete Tochter Maria Josepha das Schloss übernommen und bewohnt zu haben scheint [1710>1725]. Maria Josepha entstammte der ersten Ehe des Grafen Johann Ferdinand vSalburg mit Isabella vFünfkirchen. *Das Clam´sche Schulbuch berichtete über eine anno 1710 durch Funkenflug oder Fahrlässigkeit ausgelöste Feuersbrunst, welcher einige Häuser der Herrschaft zum Opfer gefallen waren. Die Gräfin hätte die Kosten für den Wiederaufbau bzw Neubau getragen. Skizzen im Schulbuch zeigten große Reisighaufen und Bäume in lichterlohem, auf ein benachbartes Haus hinüber schlagendem Flammenbrand, fliehende Tiere sowie sommerlich bekleidete Personen, die vom Hagenteich weg, in Reihe von Hand zu Hand Löscheimer weiterreichten, unter den zahlreichen Helfern die Gräfin, die ebenfalls einen Eimer weitergab. Sie war in einem prachtvollen langen Kleid und mit Kopfzier dargestellt. Unter einer der Skizzen stand geschrieben: "Es haben im Jahre 1710 drei Häuseln im Hagen das Feuer geseh´n“. Da der Brand der Kleidung nach zu schließen, offensichtlich im Sommer ausgebrochen war, drängt sich die Annahme eines - außer Kontrolle geratenen - Sonnwendfeuers auf; dies erscheint umso wahrscheinlicher, als die Sonnenwende seit jeher im Hagen festlich begangen wurde und die 226 Es muss sich 1710 bereits um M. Josepha gehandelt haben, da ihr Vater mit seiner dritten Frau Katharina geb. vPreising in Rannariedl lebte. Reder Walter, PI 16. Februar 2000: Reder (und ua Hr. Schneider vom Hagen) mussten in der Schule, als der Lehrer darüber berichtete, den Spruch unter der genannten Skizze auswendig lernen, die Geschichte nacherzählen und selbst eine Zeichnung anfertigen. Reder hatte der Gräfin eine Krone aufs Haupt gezeichnet, wofür er besonderes Lob erntete. Lehrer Max Gielge hatte, über seine Kontakte zur Familie Weingärtner, im Schloss Hagen recherchieren dürfen. Die Geschichte war auch im Abschriften-Konvolut, das Reder besaß, enthalten.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Titel
Merkwürdiges aus dem Hagen
Untertitel
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.25 x 29.72 cm
Seiten
106
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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