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XLIX
dem was ihn verletzte. Oder sollt es ihn wohl gar beirret
haben, dass er mein landsmann ist, dass unsere Sippschaft
%u aller zeit so traulich bei einander sass, wohl auch zur
kirchweih in ihren dörfern gemeinschaftlich gar wacker trank
und ass? Sein grossvater sass in einem dorfe, das liegt ganz
nahe dem, in dem ich selbst geboren bin.*
Beheim zog endlich fort, wie wohl mit schwerem herzen,
denn er verehrte innig den jugendlichen könig und nach jäh-
ren noch, nachdem die künde von seinem frühen ende längst
verschollen war, klagte er um ihn 'der leider dort %u Prag
verdarb, gott weiss wohl wie! Der ewige gott pfleg seiner
seele nun, um keinen herrn geschah mir je so leidP (Ha-
gens samml. S.39J und sucht ihn noch im <buche von den
Wienern* 317, 16 ff. der üblen unrthschaft an seinem hofe
wegen, als durch seine Umgebung herbeigeführt, zu ent-
schuldigen.
Was ihn von Ladislaus vertrieb, konnte ihm bei Fried-
rich nur als empfehlung dienen, denn in politischer wie reli-
giöser hinsieht musste Beheims gesinnung dem kaiser entspre-
chen, der wohl auch schon von dessen manigfachen kämpfen
am hofe seines bruders vernommen hatte. Beheivi fand so-
mit zu Wien ivillkommene aufnähme. Ueber die art seiner
bedienstung aber hält es schwer bestimmte auskunft zu ge-
ben, denn Beheim war hier wohl alles in allem, mehr und
weniger als sein titel aussagte. Er selbst nennt sich Uriener-
buchy 83, 21 Mer kaiserin diener' wird auch während der
belaqerung zu ihr geholt, um vor ihr zu singen {Wiener-
buch 133, 30 ff.J, kennt aber befremdend nicht einmahl ihre
thürhüter C^VB. 65, 24) und nennt sich später wieder WB.
411, 1 ^nsers liern kaisers knehf ein andermahl aber im all-
gemeinen Mch bin nit wann ein armer kneht* 135, 24-, versieht
auch allenthalben kriegsdienste, während der belagerung,
wie nach derselben und bezieht, nach WB. 77, 3 ff., einen,
wöchentlichen sold von fünf Schillingen, wohnt aber dabei
nicht in der bürg selbst, sondern in der Stadt, vergl. WB. 76,
28. An einer anderen Stelle nennt er sich wieder ^vnsers hern
Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Titel
- Michael Beheim's - Buch von den Wienern
- Autor
- Th. G. v. Karajan
- Verlag
- P. Rohrmann, K. K. Hofbuchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1462
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.9 x 19.8 cm
- Seiten
- 580
- Schlagwörter
- Chronik, Strophenform
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918