Seite - 112 - in Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
Bild der Seite - 112 -
Text der Seite - 112 -
Kompetenzen als Basis für GründerInnen technologie-orientierter
Unternehmen 112
Diskussion der Kompetenzmodelle
Betrachtet man die unterschiedlichen Modelle, kann man gewisse Übereinstimmungen
erkennen. Als erstes sticht ins Auge, dass alle Autoren den Fähigkeits- und
Bereitschaftsaspekt in ihren Ansätzen verwenden. Überdies herrscht Konsens darüber, dass
Wissen und Erfahrung ein wichtiger Bestandteil von Kompetenz sind. Es fällt außerdem auf,
dass abgesehen von Staudt et al. (1997) jeder der Autoren Werte als wichtig erachtet.
Hinsichtlich der Motivation lässt sich festhalten, dass Bader und Müller (2002) diese als einzige
nicht in den Zusammenhang mit ihrem Kompetenzmodell bringen. Reflexive Vorgänge werden
in den Kompetenzmodellen von Westera (2001), Bader & Müller (2002) sowie Erpenbeck und
Heyse (2007) berücksichtigt. Der Aspekt der Befugnis, der zu kompetentem Handeln
ermächtigt, wird von den Autoren Bader und Müller (2002), Jung (2010) und Erpenbeck und
Heyse (2007) außen vorgelassen.
Im vorhergehenden Abschnitt sind ein paar wenige repräsentative Kompetenzmodelle in den
Grundzügen vorgestellt worden. Da in späterer Folge der zuletzt angeführte Kompetenzansatz
nach Heyse/Erpenbeck nochmals im Zentrum stehen wird, soll dieser nun im nächsten Kapitel
weiter vertieft werden.
Der Kompetenzansatz nach Heyse/Erpenbeck
In Kollaboration, aber auch getrennt, haben Heyse und Erpenbeck in den vergangenen zwei
Jahrzehnten in ihren Forschungsarbeiten einen wichtigen Beitrag im Bereich der
Kompetenzdiagnostik und Kompetenzentwicklung im deutschsprachigen Raum geleistet und
an einem Kompetenzmodell geforscht. Da der empirische Teil dieser Arbeit auf dem
Kompetenzansatz nach Heyse/Erpenbeck basiert, soll dieser an diesem Punkt genauer
begutachtet werden.
Kompetenz – bezogen auf ein Individuum, ein Team oder auf eine gesamte Organisation –
zeichnet sich der Auffassung der Autoren nach durch das Imstande sein in einer „Situation mit
unsicherem Ausgang“ ein souveränes Handeln an den Tag zu legen, aus. Kompetenzen sind
weiterführend also „Dispositionen (Fähigkeiten, Möglichkeiten, Bereitschaften…) zu einem
solchen selbstorganisierten Handeln“. (Heyse, 2007)
Erpenbeck (2003) erklärt, dass Kompetenzen im Vergleich zu Fertigkeiten, Wissen und
Qualifikation usw. nicht direkt prüfbar seien. Laut dem Autor ließen sie sich lediglich „aus der
Realisierung der Dispositionen, aus dem aktuellen Handeln, aus der Performanz“ nachträglich
ableiten. Mit dem KODE®-Verfahren, dass zwar zu diesem Zeitpunkt noch nicht, jedoch in
weiterer Folge genauer ausgeführt werden soll, sei es den Autoren Heyse und Erpenbeck
zurück zum
Buch Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen"
Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
Techno- und sozioökonomisch orientierte Betriebswirtschaft
- Titel
- Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
- Autor
- Julia Soos
- Herausgeber
- Ulrich Bauer
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-517-1
- Abmessungen
- 15.5 x 22.5 cm
- Seiten
- 282
- Schlagwörter
- Technologie, Unternehmensgründung, Wissen, Kompetenz
- Kategorien
- Universitäten und Institutionen TU Graz, Berichte