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Kompetenzen als Basis für GründerInnen technologie-orientierter
Unternehmen 115
und fundiertem Wissen, für ein Problem sein. Heyse et al. (2015) merken auf die unnötige
Differenzierung von fachlich und überfachlichen Kompetenzen an, dass Fachkompetenz sich
weithin aus „Legierungen von Fachwissen und Schlüsselkompetenzen“ zusammensetzt. Im
Umgang mit anderen Parteien (Individuen, Unternehmen, Gruppen) ist ein gewisses
Repertoire an sozial-kommunikativer Kompetenz geboten. So ist kommunikatives Handeln
unerlässlich. „Kommunikativ und kooperativ selbstorganisiert zu handeln“ bedeutet, sich mit
dem Gegenüber auseinanderzusetzen und beziehungsorientiert zu agieren, um damit das
schöpferische Potenzial zu nutzen. Gesamtheitlich selbstorganisiertes Handeln involviert
aktivitäts- und umsetzungsbezogenen Kompetenzen in der Ausführung. Darüber hinaus
werden im Zuge des Gesamthandlungsprozesses intrinsische „Emotionen, Motivationen,
Fähigkeiten, Erfahrungen und alle anderen Kompetenzen“ gezielt auf die Umsetzung einer
Handlung gelenkt. (Erpenbeck und Heyse, 2007)
Der KODE®-Kompetenzansatz
Wichtig für den Fortbestand und das Wachsen eines Unternehmens ist das im Betrieb
entstandene, erworbene und erhaltene Wissenskapital. Auf diesem Kapital bauen alle
späteren Handlungen des Unternehmens auf und entscheiden wesentlich über deren
langfristigen Erfolg oder Misserfolg. Eine gut fundierte Reputation kann zwar einen Absturz
verzögern, jedoch selbst dieses mühsam erworbene Ansehen stellt keinen ausreichenden
Schutz dar, wenn das erodierende Fundament erst einmal zu bröckeln beginnt.
Wissenskapital besteht aus dem „Wissen aller Organisationmitglieder“, der „Fähigkeit des
Unternehmens, dieses Wissen für die nachhaltige Befriedigung der Kundenkomponenten
einzusetzen“ und ist für jeden, nach gebräuchlichen Finanzerhebungsverfahren
durchgeführten Wertungsversuche, unsichtbar (Reinhardt, 1998). Dieses Wissenskapital
schöpft zu einem großen Teil aus dem Humankapital, welches dem Unternehmen zu
Verfügung steht (Heyse, 2010). Genau diesen Wert wollten Heyse und Erpenbeck mit ihrem
theoretischen, jedoch im gleichzeitigen Abgleich mit Interviews und Erhebungen erarbeiteten
Kompetenzmessverfahren ermitteln.
Im Zuge des KODE®-Ansatz von Heyse (2010) sind Kompetenzen als komplexe Potenziale,
welche manchmal weder von einem selbst noch von Außenstehenden wahrgenommen
werden, zu verstehen. Heyse nennt diese Potenziale Selbstorganisationsvoraussetzungen,
die aus impliziten Erfahrungen, Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Werten und Idealen gebildet
werden und dem Humankapital zugeschrieben sind. (Heyse, 2010)
KODE® steht für Kompetenz-Diagnostik und –Entwicklung und ist ein objektivierendes
Einschätzungsverfahren für Kompetenzen. Mit der Entwicklung des KODE®
Verfahrenssystems sind Heyse und Erpenbeck nicht die ersten, die sich an der Formung und
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Buch Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen"
Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
Techno- und sozioökonomisch orientierte Betriebswirtschaft
- Titel
- Motive und unternehmerische Kompetenzen von GründerInnen technologie-orientierter Unternehmen
- Autor
- Julia Soos
- Herausgeber
- Ulrich Bauer
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-517-1
- Abmessungen
- 15.5 x 22.5 cm
- Seiten
- 282
- Schlagwörter
- Technologie, Unternehmensgründung, Wissen, Kompetenz
- Kategorien
- Universitäten und Institutionen TU Graz, Berichte