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Martin Kiener
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Die Geschichte der Orangerie
Der Begriff »Orangerie« findet sich in der »Oeconomischen Encyklopä-
die« aus dem Jahr 1788 von Johann Georg Krünitz: » ...Man versteht darun-
ter den sämtlichen in und bei einem Garten befindlichen Vorrat an Zitronen-
bäumen, Pomeranzenbäumen, und in weiterer Bedeutung auch von allen
ausländischen Bäumen und Gewächsen ...«.
Die eigentliche Orangerie war ab dem 16 Jhdt. eine in den Gärten angeleg-
te Sammlung von Orangen- und anderen Zitrusbäumen an den europäischen
Fürstenhöfen. Anfangs ortsgebunden, da im Boden verwurzelt. Die ersten
Orangeriegebäude waren zunächst hölzerne, »abschlagbare Orangerien«.
Diese wurden je nach Jahreszeit um die fest verwurzelten Bäume auf- und
abgebaut. Mit der Einführung von Pflanzkübeln konnten die Zitrusgewächse
zunächst samt dem Wurzelstock ausgegraben, später nur mehr in diesen ge-
zogen werden und für den Winter in fest gemauerte Gewächshäuser verbracht
werden.
Die gemauerten Orangeriegebäude, oder viridarium (lat. Grün- oder Kalt-
haus) bestehen aus einem langen und hohen Raum, der gegen Osten, Norden
und Westen mit Mauern umgeben ist, und gegen Süden mit hohen Fenstern
versehen ist. Die Orangeriegebäude sind beheizbar, z.B. über einen an der
Nordseite gelegenen Heizgang.
Orangeriegebäude wurden rasch nicht mehr nur als Winterquartier für
Zitrusgewächse, sondern als blühender Wintergarten für Repräsentation und
Festivitäten der Herrscherhäuser verwendet. Dementsprechend schmuckvoll
und prächtig wurden Orangeriegebäude bis in das 19. Jhdt. ausgeführt. Später
wurden sie durch Eisen-Glas-Konstruktionen (vgl. Palmenhaus in Schön-
brunn) abgelöst.
Die erste Orangerie in Schönbrunn wurde von der Kaiserinwitwe Amalie
um 1720 angelegt. Von dieser achtfachen Anordnung von 344 Pflanzen exis-
tiert eine Zeichnung in der graphischen Sammlung Albertina.
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
- Titel
- Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
- Untertitel
- Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
- Autor
- Paolo Budroni
- Verlag
- V&R unipress
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2008
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-89971-477-7
- Abmessungen
- 15.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 135
- Kategorie
- Kunst und Kultur