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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? - Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
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Das Fest in der Orangerie im Spiegel der »Wiener Zeitung« 129 1703 wurde sie als »Wiennerisches Diarium«2 gegründet, und zwar auf di- rekten Wunsch von Kaiser Leopold I.: Er wollte ein Blatt, das die kaiserliche Residenzstadt repräsentiert. Und vergab dazu ein Privileg, wörtlich gesagt also eine Bewilligung. Damit war die Zeitung zwar eng an das Kaiserhaus gebunden – teilte ihr Schicksal allerdings mit den meisten Blättern jener Zeit. In der Ära von Joseph II. (1780–1790) sollte sich die ursprüngliche Bestim- mung jedoch bitter bemerkbar machen: Von den gelockerten Zensurbestim- mungen des Kaisers konnte allein die »Wiener Zeitung« nicht profitieren. Als führende Zeitung der Monarchie – die Auflage rangierte vermutlich bei meh- reren tausend Stück – nutzte er sie als Verlautbarungsblatt. Was wortwörtlich zu Hofberichterstattung führte – von dem und für den Hof. Zweimal wöchentlich erschien das Blatt, der Inlandsteil wurde von Mitarbeitern der Hofkanzlei zugeliefert. Eine Staatszeitung war das aber doch nicht so ganz: Der Auslandsteil wurde zur Domäne, weil man darin Recher- chen, aber auch reichlich Courage investierte – ganz besonders, als ein auf- geklärter Redakteur 1789 die französische Proklamation der Menschenrechte in vollem Wortlaut veröffentlichte. Was das nun für das Fest in der Orangerie heißt? Dass wir genaueres er- fahren hätten, wenn Mozart ein Ausländer gewesen wäre und etwa vor dem englischen Königshaus gespielt hätte. Zum Fest in der Orangerie war mögli- cherweise – ähnliche Floskeln legen das nahe – der gleiche Mitarbeiter der Hofkanzlei erschienen wie schon im Vorjahr, als am gleichen Ort Theaterstü- cke gezeigt wurden. Und dass sein Augenmerk – der Name des Autors lässt sich nicht eruieren – ganz und gar dem Arbeitgeber galt, liegt auf der Hand. Womit die »Wiener Zeitung« jedenfalls eines liefert: Ein erstaunliches Äquivalent zu jener Perspektive, die Löschenkohls Fundstück von diesem Abend entwirft. 2 Vgl. Es begann als »Wiennerisches Diarium. In: Zeiten auf Seiten. 300 Jahre Wiener Zeitung 1703-2003, S. 43-51. Beilage der Wiener Zeitung, 2003. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Titel
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Untertitel
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Autor
Paolo Budroni
Verlag
V&R unipress
Ort
Göttingen
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-89971-477-7
Abmessungen
15.8 x 24.0 cm
Seiten
135
Kategorie
Kunst und Kultur
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