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Musik am Dom zu Salzburg - Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
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Seite - 16 - in Musik am Dom zu Salzburg - Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult

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1 DerDomalsMetropolitankirche „Den 15ten Abends um 4. Uhr wirdet bey denen RR. PP. Franciscanis die erste Litaney in Anwesenheit Ihrer Hochfürstli- chen Gnaden etc. etc. von der Hochfürstl. Hof=Music in die [sic!] Ehre deß heiligen Joannis Nepomuceni gehalten,wobey auch die Hofstatt erscheinet. Den 16ten darauf wirdet das Fest deß heiligen, undWundert- hätigenMartyrers JoannisNepomuceni bey denenRR.PP.Franciscanis umb8.Uhr fru- hemit einer Lob=Rede, und darauf folgen- dem Hoch=Ambt gefeyert; Welchem Ihro Hochfürstl. Gnaden etc. etc. offentlich in langenKleyderen, undCorteggio gesambter Hofstatt, wie auchBegleitung aller anwesen- denDom=Herren, durch denRitter=und Carbiner=Saal kommende, in demOrato- rioB.M.V. beyzuwohnen pflegen.Nachmit- tag wirdet allda abermahlen umb 4. Uhr eineheiligeLitaneygehalten, und solcheAn- dacht die ganze 8. Tag hindurch continuiret, die letzte aber gleichfals inGegenwart Ihrer Hochfürstl. Gnaden etc. etc und der ganzen Hofstatt, wie die erste, von derHochfürstl. Music abgesungen,mithindieseAndachtbe- schlossen.“102 In derGottesdienstordnung von 1828 liest sich die Stelle zum selbenFest folgendermaßen: „SchonamVorabende, nämlichden 15ten Maywird eine solemneLitaney abgehalten, unddamitdieganzeOktavfortgefahren.Am Feste selbst ist um9UhrPredigt, unddann ein feyerlichesHochamt.“103 Aus zeremonieller Sicht hat sich am Ablauf des Festesmit Litaneien durch die ganzeFestwoche, be- ginnend amVorabend, dazu Predigt undHochamt amFest selbst, inden102Jahren, die zwischendiesen beidenBeschreibungen liegen, nichts geändert. Als weiteres Beispiel mag die Beschreibung des Festes der hl. Dreifaltigkeit dienen: „Den 16ten [Juni], als an dem hohen Fest=Tag der Allerheiligisten Dreyfaltig- keitwirdet inderHochfürstl.Dom=Kirchen 102Hofkalender 1726. 103Gottesdienstordnung 1828, S. 24. nach demHoch=Ambt dasTeDEUMLau- damus&c.wegendervonGOTTAnnoChr. 1697. gnädigist abgewendtenFeuers=Gefahr von derHochfürstlichenDom=Kirchen, ge- sungen.“104 Die Beschreibung dieses Festes klingt ein gutes Jahrhundert später so: „Festo SS. Trinitatis.NachdemHochamt wird wegen der im Jahre 1697 von Gott abgewendeten Feuersgefahr das Te Deum laudamus angestimmt.“105 Die Frage stellt sich, warum sich – zumal in der Zeit des bekannt reformfreudigen Fürsterzbischofs Hieronymus Colloredo – an den zeremoniellen Ab- läufen an derMetropolitankirche relativwenig geän- dert hat. EineErklärung dafür liefert dasAddendum mit demTitelDieGottesdienstordnung in der Stadt Salzburg betr[effend]106. Ein unbekannter Verfasser, vermutlich einMitglied desKonsistoriums, teilt hier – allemAnschein nach in zeitlichemZusammenhang mit derAbfassungderGottesdienstordnungvon 1828 – dasErgebnis einerUmfrage aus demgleichen Jahr bezüglich der Gottesdienste an Salzburger Kirchen mit undmacht sich in derEinleitungGedanken zur Einführung einerGottesdienstordnung nach österrei- chischemVorbild in Salzburg. „Als die hohe Landesregierung in d[em] J: 1822 die österreich:Gottesdienstordnung zurEinführungmitgetheilt hatte, ließ sich dasConsistoriumangelegen seyn, diesenGe- genstand wohl zu erwägen; die Erwägung aber führte auf soviele Schwierigkeiten, daß man sich nicht entschließen konnte, das be- stehende zu ändern. So gieng es ebenfalls vor 41 Jahren, alsman in d[em] J[ahr] 1786 eine allgemeineAndachtsordnung einführen und dieGottesdienstordnung von Innsbruck zurGrundlage nehmenwollte: dieDießfalls niedergesetzteCommission kamendlich zu derAnsicht, daß esmit derAusführung der 104Hofkalender 1726. 105Gottesdienstordnung 1828, S. 25. 106AES,Altbestand,AT-AES 1.2. 22/68Gottesdienstordnung, undatiert, vermutlich 1828, Transkription imAnhang 3. 16
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Musik am Dom zu Salzburg Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
Titel
Musik am Dom zu Salzburg
Untertitel
Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
Autoren
Eva Neumayr
Lars E. Laubhold
Ernst Hintermaier
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-540-0
Abmessungen
21.0 x 30.2 cm
Seiten
432
Kategorie
Kunst und Kultur
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