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1 DerDomalsMetropolitankirche
welche Intentionenmit den täglichenFrühmessen in
St. Peter und zuMühln verbunden seyen?
F. Segenmessen.
Nach der österreich: Gottesdienstordnung soll in
den Stadtpfarrkirchen täglich nur eineH.Messe gele-
sen und zwar an Sonn=undFeyertagenmitAusset-
zung derMonstranz und demNormalgesangenmit
Orgel gehaltenwerden. In Salzburgwird bey Segen-
messenauchanSonn=undFeyertagen,dieBürgerspi-
tal=Pfarrkirche ausgenommen, dasCiboriumausge-
setzt. ImDompflegen 2 solcheH.Messen, um5und
7Uhr, gehalten zuwerden. InmehrerenKirchen sind
Messen,beydenenohneAussetzungdasCiboriumvor
und nach derMesse bloß derH. Segenmit diesemge-
gebenwird.ZuHerstellungeinigerUebereinstimmung
mit der östereichischenGottesdienstordnung könnte
in denPfarrkirchen, in denen es nicht schon [S. 11]
geschieht, allenfalls eine H. Segenmesse an Sonn=
undFeyertagenmitAussetzung derMonstranze ge-
haltenwerden und zwar imDomum7Uhr auf dem
Hochaltar oder zurAdventzeitwährend desRorate,
zu St. Sebastian um8 1/2Uhrmit derApplication
pro populo, in der PfarrkircheMühln die gewöhnli-
che Frühmesse.Weil dasVolk nicht singt, somüßten
freylich zubezahlendeMusiker bestellt werden: Die
Bezahlung hätte der betreffendeKirchenfond zu leis-
ten.Ueber dieAusführung diesesVorschlageswären
dieKirchenvorstände vorläufig zuvernehmen.
G.Nachmittägige Litaneyen oderRosenkränze
Nur in der Domkirche um 3 1/2 Uhr und in der
DreyfaltigkeitskirchevorderAbenddämmerungistein
täglicherRosenkranzmitAussetzung desCiboriums
/:an Sonn=undFeyertagen imDommitAussetzung
derMonstranze:/ gewöhnlich an den Sonnabenden,
Vorabenden vor höherenFesten, in verschidenenOk-
taven [S. 12] und an Sonn=undFeyertagenwerden
in verschidenenKirchenRosenkränze oder gesungene
Litaneyen gehalten, mit denen die Aussetzung des
HochwürdigstenGutes verbunden ist, das an Sonn=
und Feyertagen künftig in derMonstranzemit An-
stimmung desTantum ergo, undGenitori geschehen
dürfte, wenn dieKirchenfonde die nöthigenAuslagen
fürGesang leisten, worüber dieKirchenvorstände zu
vernehmenwären.Überhaupt dürfte etwa angeordnet
werden 1.) daßbeyAussetzungderMonstranze vorProzes-
sionen dasPange linqua, sonst aber vor demersten
Segendas tantumergo, vordem letztenSegendasGe-
nitori angestimmtwerde,wenn etwadieAnstimmung
andererHymnen nicht ohnehin schon gewöhnlichwä-
re; z: B: vor denDonnerstag-Aemtern imDom die
Anstimmung desHomo quidam fecit, das der Chor
während derProzession fortsetzt.
2.)Daß beyErtheilung eines christl: [S. 13]Unter-
richtes vor dem ausgesetzten hochwürdigstenGute
vor diesem ein anständigesVelumgestellt werde.
3.) daß bey Stundgebethen dasHochwürdigste be-
ständigvoneinemoderzweystundenweiswechselnden
Geistlichen, oder in derenAbgang ehrbarenMännern
aus derGemeinde angebethetwerde.Diese geschieht
dermalen nur imDomvonAlumnen, in der Studien-
kirche vonStudenten, in der Spitalpfarrkirche und zu
St: Sebastian von achtbarenBürgern, und zu St. Pe-
ter, obgleich damehrereGeistliche oderCleriker sind,
von 2 Sakristey-Officianten – b - etwa dochwohl nur
Ministranten!!
Vielleicht wären auch noch die H: Gräber in der
Charwoche, dieAuferstehungs=Ceremonie und das
Incensiren der H: Reliquien im Dom während der
Vespern, wann jene beleuchtet sind, inErwägung zu
ziehen.Obüber das IncensirenderReliquien imDom
ein gegründeter [S. 14]Anstandobwalte,würdeChor-
regentHonikl in einem ihmabzuforderndenBerichte
zu erörternwissen.
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Musik am Dom zu Salzburg
Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
- Titel
- Musik am Dom zu Salzburg
- Untertitel
- Repertoire und liturgisch gebundene Praxis zwischen hochbarocker Repräsentation und Mozart-Kult
- Autoren
- Eva Neumayr
- Lars E. Laubhold
- Ernst Hintermaier
- Verlag
- Hollitzer Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-99012-540-0
- Abmessungen
- 21.0 x 30.2 cm
- Seiten
- 432
- Kategorie
- Kunst und Kultur