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Niclas Khueperger - (1531 bis 1597)
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38 Am 18. Juli 1626 traf Hilfe aus Bayern (gegen die Bauern) ein. Fünf Schiffe mit Waffen, Munition, Proviant und 350 Musketieren durchbrachen die Kette bei Neuhaus und die Donausperre. Nach dem Tod der beiden Anführer der Bauern Stefan Fadinger (5. Juli) und Christoph Zeller (18. Juli) übernahm Achaz Wiellinger aus dem Ritterstand die militärische Führung. Die Bauern konnten aber keine Siege mehr erringen. Am 24. August setzte Herberstorff mit 300 Soldaten nach Urfahr über und vertrieb die bäuerliche Besatzung. Für die Zeit vom 10. bis 18. September 1626 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, aber dennoch wieder gekämpft. Am 4. November traf Pappenheim mit einem Söldnerheer ein und bekämpfte die Bauern im Emlinger Holz (3.000 Tote bei den Bauern), in Pinsdorf (Bauernhügel mit ca 2.000 toten Bauern), Vöcklabruck (500 Bauern) und in Wolfsegg. Waren die Aktivitäten der Gegenreformation aufgrund der Ereignisse zurückgestellt worden, so wurden sie 1627 wieder aufgenommen. Im Mai 1631 mussten sich auch die Bauern entscheiden, ob sie zur katholischen Religion zurückkehren oder das Land verlassen wollten, was 1632 abermals zu Turbulenzen führte. 210 Die Überlieferung des Schlossarchives Hagen weiß zu berichten, dass Jobst Schmidtauer von Oberwallsee etliche aufständische Bauern vor der Gefangennahme und vielleicht sogar vor der Hinrichtung durch den grausamen bayrischen Statthalter im Land ob der Enns, Graf Adam von Herbstorff, bewahrt habe, indem er sie zunächst in den unterirdischen Fluchtstollen des Schlosses Hagen verstecken und dann auf Ochsenkarren unter Hopfenhaufen verborgen nach Rottenegg bringen ließ, wohin er sich nach dem Verlust der Herrschaft Oberwallsee zurückgezogen hatte.211 Der Eingangsbereich eines dieser Fluchtstollen wurde am 28. Juli 2011 im Zuge der Bauarbeiten für die Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz freigelegt. Er führte - exakt übereinstimmend mit Walter Reders Angaben - vom südwestlichen Schlosskellerbereich ausgehend, Richtung Burgerhof/Spazenbauer und wies nach etwa 10 Metern einen Knick auf. Solche Knicke dienten laut Auskunft von Historikern dazu, Verfolgern den Ein- und Nachblick auf den Flüchtenden zu verwehren. Er war ca 60 cm breit, noch (inkl. Ablagerungen auf dem Boden) 1,50m hoch, im Anfangsbereich aus Ziegeln sorgfältig gemauert, danach ebenso exakt aus Steinen. Die Deckenplatte über dem Eingang bestand aus einer gewölbten Stein- oder Marmorplatte. Im Inneren hingen mittlerweile dicke Wurzeln der darüber befindlichen Parkbäume gleich Seilen herunter.212 Laut Walter Reder und Felix Litzlbauer, welch letzterer im Meierhof gewohnt und zum Hagen-Schlosser Peter Güntner gute Beziehungen hatte, gelangte man durch eine Eisentür vom Schlosskeller in den großen Stollen.213 Beim Meierhof selbst existierte ein zweiter Fluchtstollen, dessen Wölbung man im Fensterbereich der Wohnung des Josef und der Rosalia Himmelbauer erkannte.214 210 Mayrhofer/Katzinger, Linz, 256 ff. 211 Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 49. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 170. Burgstaller, 2. November 1998; Reder Walter, PI 19. März 2001; Mitter, PI 19. Februar 2007. Zeitzeugen wussten von drei unterirdischen Gängen: Litzlbauer, Himmelbauer, Keplinger, Ströbinger, Heine (PI 25. Februar 2007) u.a.. 212 Schäffer, Recherche, 28. Juli 2011, usw; Mühlbacher, PI 28. Juli 2011. Lipp, September 2011. Sehr sauber, keine Sinterablagerungen. Reder, PI 19. März 2001: Reder hatte einmal mit Weingärtner den Stollen betreten dürfen, durch eine Eisentür vom Schlosskeller aus (westlich, - stimmt mit D.I. Lipps Vermessung überein); 1898 war der Verlauf durch Bergbahntrasse-Arbeiten/-Führung unterbrochen worden. 213 Reder Walter, PI 19. März 2001. Litzlbauer, PI März 2005.
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Niclas Khueperger (1531 bis 1597)
Bürgermeister der Stadt Linz zur Zeit der Reformation und Gegenreformation
Titel
Niclas Khueperger
Untertitel
(1531 bis 1597)
Autor
Hanna und Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag
Ort
Linz
Datum
2013/2015
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.0 cm
Seiten
162
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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