Seite - 18 - in Zur Genealogie der Moral
Bild der Seite - 18 -
Text der Seite - 18 -
dem Nichts (oder Gott: – das Verlangen nach einer unio mystica mit Gott ist
das Verlangen des Buddhisten in’s Nichts, Nirvâna – und nicht mehr!) Bei den
Priestern wird eben Alles gefährlicher, nicht nur Kurmittel und Heilkünste,
sondern auch Hochmuth, Rache, Scharfsinn, Ausschweifung, Liebe,
Herrschsucht, Tugend, Krankheit; – mit einiger Billigkeit liesse sich
allerdings auch hinzufügen, dass erst auf dem Boden dieser wesentlich
gefährlichen Daseinsform des Menschen, der priesterlichen, der Mensch
überhaupt ein interessantes Thier geworden ist, dass erst hier die menschliche
Seele in einem höheren Sinne Tiefe bekommen hat und böse geworden ist –
und das sind ja die beiden Grundformen der bisherigen Überlegenheit des
Menschen über sonstiges Gethier!..
zurück zum
Buch Zur Genealogie der Moral"
Zur Genealogie der Moral
- Titel
- Zur Genealogie der Moral
- Autor
- Friedrich Wilhelm Nietzsche
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.0 cm
- Seiten
- 148
- Kategorie
- Geisteswissenschaften