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und »Moral« werth? will unter die verschiedensten Perspektiven gestellt sein;
man kann namentlich das »werth wozu?« nicht fein genug aus einander legen.
Etwas zum Beispiel, das ersichtlich Werth hätte in Hinsicht auf möglichste
Dauerfähigkeit einer Rasse (oder auf Steigerung ihrer Anpassungskräfte an
ein bestimmtes Klima oder auf Erhaltung der grössten Zahl), hätte durchaus
nicht den gleichen Werth, wenn es sich etwa darum handelte, einen stärkeren
Typus herauszubilden. Das Wohl der Meisten und das Wohl der Wenigsten
sind entgegengesetzte Werth-Gesichtspunkte: an sich schon den ersteren für
den höherwerthigen zu halten, wollen wir der Naivetät englischer Biologen
überlassen… Alle Wissenschaften haben nunmehr der Zukunfts-Aufgabe des
Philosophen vorzuarbeiten: diese Aufgabe dahin verstanden, dass der
Philosoph das Problem vom Werthe zu lösen hat, dass er die Rangordnung der
Werthe zu bestimmen hat. –
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Zur Genealogie der Moral
- Titel
- Zur Genealogie der Moral
- Autor
- Friedrich Wilhelm Nietzsche
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.0 cm
- Seiten
- 148
- Kategorie
- Geisteswissenschaften