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Wiener Ausgabe sämtlicher Werke - Historisch-kritische Edition, Band 1
Seite - 318 -
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318 Chronologisches Verzeichnis sein sollte (vgl. E8, E10, E11 und E13). Zunächst hat Horváth wohl BS42a [2], Bl. 1 und 2 getippt und den maschinenschriftlichen Text dann mit zahlreichen handschriftli- chen Ergänzungen versehen. Der Autor arbeitet darin einen Dialog zwischen einem „Landsknecht“ und seinem „Kumpan“ aus, in dem es darum geht, dass der Lands- knecht behauptet, in der „Siebenkreuzgassen“ (Bl. 1) den Teufel gesehen zu haben. Er glaubt, dass der Teufel etwas mit der „Melberin“ habe, von der er glaubt, dass sie eine „Hex“ sei (ebd.; vgl. E10, E11 und E13). Als der Landsknecht das ausspricht, fasst er sich ans Herz und stirbt, was der Kumpan mit den Worten kommentiert: „Mir scheint, den hat der Teufel gholt.“ (Bl. 1) Die Wirtin pflichtet dem bei, indem sie ver- sichert: „Seine Frau ist eine Hex. Das steht fest“ (ebd.). Den untersten Teil des Dia- logs hat Horváth handschriftlich hinzugefügt, dennoch scheint mit Bl. 2 eine Fort- setzung von Bl. 1 gegeben. Hier wechselt der Schauplatz in die „Hölle“, wo die „Verdammten singen“ (vgl. TS4) und Vizeteufel (vgl. E13 und TS4) und Teufel (vgl. E12) auftauchen. Auch ein Landsknecht wird hier neuerlich erwähnt. Zu ihm notiert Horváth: „Lauterbach36“, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass er „Lauterbach“ heißt und „36“ Jahre alt ist (vgl. TS7/A2/SB Bühnenverlag 1934, o. Pag. (S. 4)). Der Landsknecht beteuert: „Es hat einer gesagt, mein Weib wär eine Hex, und da hab ich mich so aufgeregt, dass ich zusammengebrochen bin“ (Bl. 2). Der Teufel kontert darauf: „Du wärst aber nicht zu- sammengebrochen, wenn Du nicht soviel gesoffen hättest --“ (ebd.). In der folgen- den, nur bruchstückhaft angedeuteten Szene fragt der Teufel, wer denn die Frau des Landsknechts gewesen sei. Dieser antwortet mit: „Eine gewisse Leopoldine Steintha- ler“ (vgl. E11 und E13). Der Teufel behauptet, sie gar nicht zu kennen. Dementspre- chend folgt dem das Bild „[i]m Himmel“, in dem eine „Mutter“ (vgl. E8 und TS1), es ist wahrscheinlich die zuvor erwähnte Leopoldine Steinthaler, jammert, dass ihr Kind jetzt ein „Hexenkind“ (Bl. 2) sei. St. Petrus (vgl. E8–E10, TS1, E11–E13 und TS2) versi- chert ihr jedoch, dass wenn sie unschuldig verbrannt worden sei, sie einen Wunsch frei habe. Die Mutter wünscht sich, dass St. Petrus ihr Kind in einer anderen Zeit le- ben lassen soll (vgl. E8 und E10). Zuletzt deutet Horváth ein Bild „Auf der Erde“ an, zu dem er „Stimmen“ notiert, die „Hexenkind! Hexenkind!“ skandieren (Bl. 2). In A2 gelangt Horváth nicht über die Szenenanweisung hinaus. Diese lautet: „Mit- telalter. In einem Keller saufen vier Landsknechte. Die Wirtin bedient.“ Damit erhöht der Autor die Zahl der Landsknechte von einem auf vier (vgl. auch A3). Weiterhin soll auch die Wirtin eine wichtige Rolle in der Szene spielen. In A3 schließlich vermerkt Horváth die gleiche Szenenanweisung wie in A2 und arbeitet in der Folge das ganze Bild bis zum Schluss auf Bl. 5 aus. Auf Bl. 6, das mit großer Wahrscheinlichkeit eben- falls zu dieser Fassung zu zählen ist, skizziert er noch den Beginn des folgenden Bil- des: „In der Hölle“. Ein gewisser Thomas, einer der Landsknechte, erzählt in A3, wie in A1, dass er in der „Siebenkreuzgassen“ (Bl. 4) den Teufel gesehen habe. Der Teufel ist hier nicht mit der „Melberin“ verkehrt, sondern mit einer der Frauen der vier Landsknechte: „Dein Weib hat was mit dem Teufel“ (Bl. 5), wirft Thomas dem dritten vor. Dieser zieht daraufhin sein Schwert, bricht dann aber zusammen (vgl. A1/Bl. 2). Der zweite Landsknecht kommentiert das mit: „Mir scheint, den hat der Teufel ge- holt.“ (Bl. 5) Zuletzt versichert auch die Wirtin: „Seine Frau ist eine Hex, das steht fest --“ (ebd.). Die Pointe des Bildes ist neu: Der erste Landsknecht behauptet zu- letzt, dass das ja alles gar nicht wahr sei, er habe nur einen Witz gemacht, was der zweite mit dem lapidaren Satz „Jetzt ist es zu spät“ (ebd.) kommentiert. Damit endet das Bild „Auf der Erde“. Horváth hat dann auf Bl. 6 noch das nächste Bild „In der
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Wiener Ausgabe sämtlicher Werke Historisch-kritische Edition, Band 1
Titel
Wiener Ausgabe sämtlicher Werke
Untertitel
Historisch-kritische Edition
Band
1
Autor
Ödön von Horváth
Herausgeber
Klaus Kastberger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-058470-7
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
338
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Himmelwärts
    1. Vorwort 3
    2. Lesetext 23
      1. Vorarbeit 1: Himmelwärts– Zauberposse in sieben Bildern: Merkl 25
      2. Vorarbeit 2: Himmelwärts– Zauberposse in sieben Bildern: Kasimir 85
      3. Konzeption 1:Himmelwärts– Märchen in zwei Teilen 167
      4. Konzeption 2:Himmelwärts– Nachbearbeitungen 227
    3. Himmelwärts. Märchen (Endfassung, emendiert) 243
    4. Kommentar 275
    5. Chronologisches Verzeichnis 277
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