Seite - 300 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Bild der Seite - 300 -
Text der Seite - 300 -
B |
Biebl300
LebenspartnerInnen, Kinder: Nach Beendigung ihres Studiums Heirat mit Phillip Bick,
Arzt.
Ausbildungen: Studium der Psychologie bei Charlotte Bühler an der Universität Wien,
Dr.
phil. 1935.
Laufbahn: Arbeitete als Kindergärtnerin und holte das Abitur nach. Floh 1938 über die
Schweiz nach England, wo sie sich in Manchester niederließ und 1941 eine Analyse bei
Michael Balint begann. E. B. arbeitete in einem Kindertagesheim in Salford und von 1942
bis 1945 in einer Child Guidance Clinic in Leeds. Nach Kriegsende zog sie nach London
und begann 1947 eine Ausbildung bei der British Psycho-Analytical Society. Ihre Lehrana-
lyse setzte sie 1950 bei Melanie Klein fort, zu deren AnhängerInnen sie fortan zählte. 1948
wurde E. B. außerordentliches, 1953 ordentliches Mitglied der BPAS. Sie spezialisierte sich
auf die Kinderanalyse und nahm 1949 auf Einladung John Bowlbys ihre Arbeit als Kin-
derpsychotherapeutin in der Tavistock Clinic auf, wo sie einen Kurs für die systematische
Kleinkind-Beobachtung einrichtete und diese Methode in die Ausbildung von Kinderana-
lytikern einführte. E. B. übte einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Kin-
derpsychotherapie in England aus. Ausgehend vom Bühler’schen Ansatz integrierte sie die
Kinderbeobachtung in die psychoanalytische Arbeit und entwickelte sie weiter zur Technik
der teilnehmenden psychoanalytischen Säuglingsbeobachtung, wie sie heute mit ihrem Na-
men verbunden ist. Neu daran war ihr Fokus auf die Emotionen des Beobachters als Mittel,
mit dem Unbewussten des Kindes in Beziehung zu treten.
W.: „[Wander, E.] Gruppenbildung im zweiten Lebensjahr. Phil. Diss.“ (1935), „Anxieties
underlying phobia of sexual intercourse in a woman (1953). Brit J Psychother 18 (1)“ (2001),
„Child analysis today. IJP 43“ (1962), Notes on infant observation in psycho-analytic training.
IJP 45“ (1964), „The experience of the skin in early object relation. IJP 49“ (1968), „Further
considerations on the function of the skin in early object relations. Brit J Psychother 2 (4)“
(1986), „Collected Papers of Martha Harris and Esther Bick. Hg. von Meg Harris Williams“
(1987), „Das Hauterleben in frühen Objektbeziehungen. In: E. Bott Spillius (Hg.): Melanie
Klein Heute, Bd 1“ (1990), „Surviving Space. Papers on Infant Observation. Essays on the
Centenary of Esther Bick. Hg. von A. Briggs“ (2002), „Bemerkungen zur Säuglingsbeob-
achtung in der psychoanalytischen Ausbildung. Jb Psychoanal 53“ (2006)
L.: Briggs 2002, Golse 2002, Harris 1983, Köhler-Weisker 2006, www.psychoanalytikerin-
nen.de/england_biografien.html
Biebl Maria Theresia, geb. Hofbauer, genannt Marietta; Dokumentarin
Geb. Dietmanns bei Gmünd, NÖ, 4. 8. 1925
Gest. 13. 3. 2005
Herkunft, Verwandtschaften: Emmerich Hofbauer (1894–1967), Zentralverwalter der Land-
wirtschaftlichen Genossenschaften von NÖ); Aloisia geb. Biegenzahn (1899 –1988), Haus-
frau. Geschwister: Dipl.-Ing. Emmerich (geb. 1927), Gertrud, verehel. Prandtner (geb. 1929),
Alois (geb.1934), Otto (geb.1938).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1951 Eheschließung mit Dr.phil. Herwig Biebl (1925 –1990),
Lehrer an der HTL in St. Pölten); die Ehe war nicht glücklich, ihr Partner autoritär und
eifersüchtig auf ihren Beruf.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika