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den Dienst an der Universitätsbibliothek Wien an und erreichte die Dienstklasse „Staats-
bibliothekar“. Im Dezember 1941 wurde sie von der Universitätsbibliothek Wien in das
Bildarchiv der Nationalbibliothek Wien übernommen, wo sie wegen des Personalmangels
bis Kriegsende an der Katalogisierung der Negative arbeiten musste, obwohl sie inzwischen
bereits das Pensionsalter erreicht hatte. Seit Juni 1938 war sie Mitglied der NSDAP. Mit
10. 11. 1945 wurde sie deshalb in den Ruhestand versetzt.
Qu.: ÖSta, Personalakt Nr. 8998/1923.
W.: „Jacopo della Quercia und die Antike. Ihr Anteil an den Genesisdarstellungen am
Hauptportal von San Petronio zu Bologna. Diss. Wien“ (1917)
L.: Hall/Köstner 2006, Pongratz 1977, Karola Bielohlawek. Nachruf. In: Biblos 9/1960
Edith Stumpf-Fischer
Bien Gertrude; Pädiaterin
Geb. Wien, 3. 4. 1882 (1881)
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Lebensgefährte: Julius Tandler (1869 –1936), Arzt und sozial-
demokratischer Politiker.
Ausbildungen: Studium der Medizin in Wien, Promotion 1906.
Laufbahn: Ab 1. Mai 1906 Demonstratorin am 1. Anatomischen Institut der Universität
Wien bei Emil Zuckerkandl, 1907 erste weibliche Assistentin an der Medizinischen Fakul-
tät ebd. Später am Karolinen-Kinderspital tätig. Chefärztin an der Kinderübernahmestelle
in Wien. Wurde 1934 im Zuge der austrofaschistischen Politik „zwangspensioniert“. Trat
1910 in die Ärztekammer ein und am 5. 8. 1938 wieder aus. Enge Freundschaft mit Emmy
Wellesz (1889 –1987), Kunsthistorikerin.
W.: Gem. m. Charlotte Bühler und Hildegard Hetzer Herausgeberin der Reihe „Psychologie
der Fürsorge“
L.: Arias 2006, Buklijas 2012, Feikes 1999, Sablik 1968
Bienenfeld Bianca; Gynäkologin
Geb. Wien, 10. 11. 1879
Gest. 22. 8. 1929
B. B. wurde als zweites Kind des Ehepaares Dr. Heinrich Bienenfeld k. k. Hof- und Ge-
richts-Advocat, Verteidiger in Strafsachen u. gerichtlich beeideter Dolmetsch für die polni-
sche Sprache und seiner Gattin Gütel (korr. Gitla) Viktoria am 10. 11. 1879 in Wien gebo-
ren. Sie besuchte die gymnasiale Mädchenschule und maturierte am 9. Juli 1898 am
Akademischen Gymnasium in Wien I als Externistin. Sie studierte ab dem Wintersemester
1898 an der Universität Wien naturwissenschaftliche Fächer wie Differential- und Integral-
rechnung, Experimentalphysik, Allgemeine Chemie, Anatomie, spezielle medizinische Pa-
thologie, klinische Chirurgie, klinische Therapie, Klinische Gynäkologie und praktische
Philosophie. Zu ihren Lehrern zählten die Professoren Schauta, Krafft-Ebbing, Eisenberg,
Neusser und Weichselbaum. Nach Abschluss ihrer Rigorosen (I. 26. Juni 1901, II. 10. März
1903, III. 4. März 1904) promovierte sie am 10. März 1904 an der Wiener medizinischen
Fakultät zum Doktor der Medizin als eine der ersten Frauen, die ihr gesamtes Studium an
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika