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Castagnola | C 489
berater; Kinder: Peter und Renate, 1932 geschieden. 1934 zweite Ehe mit Siegfried Bernfeld
(1892–1953), Reformpädagoge und Psychoanalytiker.
Ausbildungen: Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in Marburg und Hamburg,
später Medizin in Berlin.
Laufbahn: Lehranalyse in Berlin bei Hanns Sachs, die sie von 1932 bis 1934 bei Sigmund
Freud in Wien fortsetzte. Ende 1934 emigrierten S. und Siegfried Bernfeld zunächst nach
Frankreich, 1937 nach Kalifornien, wo sie sich in San Francisco niederließen. Sie wur-
den beide Ehrenmitglied der San Francisco Psychoanalytic Society, an deren Aufbau
Siegfried Bernfeld maßgeblich beteiligt war. S. C.-B. verfasste, größtenteils gemeinsam mit
ihrem Mann, biografische Arbeiten über Sigmund Freud.
W.: „Freud and archaeology. American Imago 8“ (1951: Freud und die Archäologie. In: Bau-
steine der Freud-Biographik, 1981), „Gem. m. Bernfeld, Siegfried: Freud’s early childhood.
Bull Menninger Clin 8“ (1944: Freuds frühe Kindheit. In: Bausteine der Freud-Biographik,
1981), „Gem. m. Bernfeld, Siegfried: Freuds first year in practise. Bull Menninger Clin 16
(2)“ (1952: Freuds erstes Praxisjahr. In: Bausteine der Freud-Biographik, 1981), „Gem. m.
Bernfeld, Siegfried: Bausteine der Freud-Biographik. Hg. von Ilse Grubrich-Simitis“ (1981)
L.: Fallend/Reichmayr 1992, Trosman/Wolf 1973, www.psychoanalytikerinnen.de
Castagnola Camilla, geb. Durspect; Gastwirtin
Geb. Wien, 10. 4. 1899
Gest. Wien, 24. 1. 1939
LebenspartnerInnen, Kinder: War mit dem aus Italien zugewanderten Gastwirt Mario Cas-
tagnola verheiratet, geschieden. Ging eine Beziehung zu dem bekannten Fußballspieler Mat-
thias Sindelar, „Der papierene Tänzer“, ein.
Laufbahn: War seit ihrer Heirat italienische Staatsbürgerin. Betrieb das Gasthaus „Zum
weißen Rössel“ in Wien. Starb zusammen mit ihrem Geliebten, Matthias Sindelar, an ei-
ner Kohlenoxydgasvergiftung, hervorgerufen durch einen schadhaften Kamin. Darauf-
hin entbrannten wilde Spekulationen über die Umstände des Todes von C. C.s Geliebten,
damals ein beliebter und bekannter Fußballspieler. Selbstmord, Mord durch die Nazis oder
durch den angeblichen Zuhälter C. C.s. Erst 2000 konnte geklärt werden, dass tatsächlich
ein schadhafter Schornstein zu dem Unfall geführt hatte. Doch für frische Luft sorgt die
Legende, die sich um den Tod des Liebespaares rankte, trotzdem. C. C. wurde auf dem
Ottakringer Friedhof begraben.
L.: Grieser 2003, http://www.austria-lexikon.at/af/Wissenssammlungen/Biographien/Sin-
delar,_Matthias
Castiglioni Iphigenie, geb. Buchmann; Schauspielerin
Geb. Wien, 23. 8. 1901
Gest. Los Angeles, Kalifornien, USA, 30. 7. 1963
LebenspartnerInnen, Kinder: War mit dem Bankier und Kunstsammler Camillo Castiglioni
verheiratet. Ende der 1940er Jahre heiratete sie den Schauspieler Leonid Kinskey (* 1903).
Laufbahn: War eine stadtbekannte Schönheit am Wiener Burgtheater. Nach ihrer Hoch-
zeit gab sie ihren Beruf für einige Zeit auf. Ihr Mann finanzierte 1924 als Hauptaktionär
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika