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Als Intellektuelle und Lesbierin war H. D. eine gesellschaftliche Außenseiterin. Sie setzte sich in
ihren Schriften für die absolute Gleichberechtigung der Geschlechter ein, vertrat jedoch einen
konsequenten Differenzfeminismus. 1886 starb ihr Bruder und 1888 ihre Mutter. Nachdem sich
1891 ihre langjährige Lebensgefährtin, die Sängerin Therese Malten, von ihr trennte, geriet sie in
eine existenzielle Krise. H. D. wurde wegen Randalen in ihrer Dresdner Pension in das Dresdner
Irren- und Siechhaus zwangseingeliefert. Sie wurde von den Ärzten als „wütende Männerhasse-
rin“ bezeichnet und zunehmend als unheilbar krank, paranoid und – als Lesbierin – „von Kind-
heit an abnorm“ stigmatisiert. 1891 wurde sie in die Nervenklinik von Mauer-Öhling in NÖ
eingewiesen und kurz darauf entmündigt, wo sie im Mai 1918 an der Ruhr verstarb.
Ausz.: 2008 Benennung eines Parks in Wien 13 (Hietzing), an der Ecke Wolkersbergen-
straße/Biraghigasse.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Dissertation über Lord Byrons ‚Don Juan‘. 60 S. Staatsbibliothek Berlin“, „Sultan und
Prinz“ (1882), „Der Präsident vom Zitherclub“ (1883/84), „Percy Bysshe Shelley. Biographie“
(1884), „Drei englische Dichterinnen“ (1885), „Moderne Versuche eines Religionsersatzes“
(1886), „Wie ist Verantwortung und Zurechnung ohne Annahme der Willensfreiheit mög-
lich?“ (1887), „Zur neuen Lehre. Betrachtungen“ (1888), „Zur Begründung einer überreli-
giösen Weltanschauung“ (1889), „Die Pädagogin“ (1890), „Das Männerproletariat oder Die
Fällung des Mannes als Tier und Denker“ (1900), „Ethischer Pessimismus“ (1903), „Philo-
sophischer Rundfragebogen“ (1903)
L.: Bettelheim 1920, Brümmer 1913, Buchegger 2002, Degener 1905, Eisenberg 1891, Ei-
senberg 1903, Hensch 1988, Keckeis/Olschak 1953/54, Kosch 1953ff., Kubes-Hofmann
1986, Kubes-Hofmann 1992, Kubes-Hofmann 1997, Kubes-Hofmann 2002, Kürschner
1879, ÖBL, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Spreitzer 1999, Wedel 2010,
Wikipedia, www.onb.ac.at/ariadne/
Dub Lisa, geb. Schloss; Journalistin und Schriftstellerin
Geb. Wien, 8. 11. 1896
Gest. ?
Laufbahn: War in Wien als Journalistin tätig, emigrierte um 1938 nach Lateinamerika und
arbeitete für das „Argentinische Tagblatt“ in Montevideo. In Uruguay erschienen ihre Ge-
dichte in der „La Plata-Post“.
W.: „Zwei Welten“ (1973)
L.: Douer/Seeber 1995
Dubi(tatia?) Saturnina
3. Jh.
Geograph. Lebensmittelpunkt: Niederösterreich (Noricum).
D. S., Ehefrau des Aurelius Quartinus, eines Soldaten der ala I Commagenorum, setzt sich
und ihrem Mann einen Grabstein. Sie beide haben das Bürgerrecht.
Qu.: Grabstein aus Pielach (ILLPRON 877), heute im Kreuzgang des Stiftes Melk.
L.: Ubl 1996 Theresia Pantzer
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika