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Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Wolfgang von Stubenberg († 1597) und Susanna von Pögl
(† 1589); Geschwister: Sophia († 1604), verheiratet mit Graf Georg von Zríny († 1603); Kas-
par († 1585); Wolfgang († 1587), verheiratet mit Katharina Kinský von Wichnitz auf Zasmuk
(† 1640); Andreas († 1598), verheiratet mit Maria Jakoba von Kainach; Georg (1560 –1630),
verheiratet in erster Ehe mit Barbara Khevenhüller zu Aichelberg († 1618), in zweiter Ehe mit
Amalia von Liechtenstein-Murau († 1664); Susanna, verheiratet mit Graf Peter dem Jüngeren
von Erdödy von MonyOrókerek und Monoszló († 1613); Kreszenzia (1574 –1607), verheiratet
mit Christoph Khevenhüller von Aichelberg, Freiherr auf Landskron, Wernberg, Hochoster-
witz und Karlsberg; Wulfing († 1575, wenige Tage nach der Geburt).
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Hans Christoph von Gera, Herr von Arnfels
(1560 –1609); Kinder: Johann Christoph, verheiratet mit Maria von Bardewick in Holland;
Wolf (1586–1634), verheiratet mit Maria Elisabeth von Volkersdorf; Wilhelm (geboren
1587); Erasmus II. (1588–1657), verheiratet mit Anna Benigna von Pappenheim († 1678),
Esther († 1610), verheiratet mit Johann Joachim von Aspan († 1645); Felicitas (früh verstor-
ben); Susanna (ledig verstorben).
Laufbahn: Über das Leben der E. v. G. ist nicht viel bekannt. Sie entstammte der Kap-
fenberger Linie des bedeutenden steirischen Geschlechts der Stubenberg. Trotz seines Be-
kenntnisses zur Augsburger Konfession hatte E.s Vater, Wolfgang von Stubenberg, eine
Vertrauensstellung am Hof Erzherzog Karls II. von Innerösterreich (1540 –1590) inne. Er
war Oberstjägermeister und Oberstkämmerer. Aufgrund des Erbes seiner Frau, Susanna von
Pögl, gehörte er zu den reichsten Grundherrn in der Steiermark.
Wann und wo E. geboren wurde, lässt sich nicht ausmachen. Aufgrund ihrer Aufzeichnungen
kann vermutet werden, dass sie, entsprechend der Forderung der Reformatoren, eine gründliche
religiöse Unterweisung mit einer fundierten Kenntnis der Bibel erhalten hat.
Von ihren neun Geschwistern dürfte ihr ihre ältere Schwester Sophia wohl am nächsten gestan-
den haben. In ihrem Nachruf auf Sophia in Gedichtform spricht sie von ihr als ihre besondere
Bezugsperson und Ratgeberin und preist ihren hohen Verstand und ihre kunstfertige Hand.
Am 20. Jänner 1560 erfolgte die Verehelichung mit Hans Christoph von Gera, Herrn von
Arnfels. Über die Frühgeschichte der Familie Gera ist wenig bekannt. Das erste gut do-
kumentierte Mitglied der Familie ist der Vater von Hans Christoph, Erasmus I. von Gera
(1520–1567). In kaiserlichen Diensten stieg er zum Präsidenten der Hofkammer und zum
kaiserlichen Geheimen Rat auf, fungierte für den Kaiser als Geldgeber und konnte die Be-
sitzungen der Familie wesentlich erweitern. Hans Christoph von Gera wurde nach Beendi-
gung seines Studiums in Italien und der anschließenden Kavalierstour (adelige Bildungsreise)
durch verschiedene europäische Länder 1578 Kämmerer Erzherzog Karls von Inneröster-
reich. Als er 1583 großjährig wurde, konnte er das väterliche Erbe in der Steiermark und
Oberösterreich antreten. 1596, nach dem Tod seines Bruders Karl, wurde Hans Christoph
alleiniger Besitzer der Herrschaft Arnfels in der Steiermark. Die Familie Gera gehörte zu
denjenigen Mitgliedern des steirischen Herrenstandes, die auch in konfessionellen Fragen
großes Engagement zeigten. Mit der Heirat mit E. v. St. trat Hans Christoph von Gera in
verwandtschaftliche Beziehung zu einer der bedeutendsten steirischen Adelsfamilien.
E.s Leben und das ihrer Familie war von der in Gang gesetzten Gegenreformation geprägt.
Noch bevor die gegenreformatorischen Maßnahmen im landesfürstlichen Mandat von 1628
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika