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Gollob Hedwig; Kunsthistorikerin, Architektin und Bibliothekarin
Geb. Olmütz, Mähren (Olomouc, Tschechien), 13. 1. 1895
Gest. Wien, 13. 6. 1983
Ausbildungen: Volksschule in Krems, 1914 Reifeprüfung am Mädchen-Obergymnasium
des Wiener Frauenerwerbvereins in Wien 6, Rahlgasse; 1914 –20 Studium der Geschichte
und Kunstgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien; 1920 Pro-
motion zum Dr. phil. (Diss.: „Der Wiener Holzschnitt von 1490 –1550“); Erstinskription
TH Wien 1934/35; neben dem Bibliotheksdienst an der TH Wien 1934/35–39 Studium
der Architektur, 31. 1. 1939 Ingenieurdiplom, 1939 ein Semester Meisterschule bei Max
Theuer.
Laufbahn: Seit 1921 im Bundesdienst, zunächst als Volontärin und Hospitantin, dann
Beamtin an der Bibliothek der Technischen Hochschule in Wien, 1922– 48 wiederholte,
erfolglose Bemühungen um eine leitende Stellung im wissenschaftlichen Bibliotheks-
dienst, u. a. am Kunsthistorischen Museum, am Österreichischen Museum für Kunst und
Industrie oder an der Wiener Universität; in den 1930er Jahren kurzzeitig im Architekt-
enteam Clemens Holzmeister in der Türkei tätig; 1934 Studienaufenthalt in den USA,
seit 1935 Staatsbibliothekarin 1. Klasse an der Technischen Hochschule in Wien; 1961
Pensionierung.
An der Wiener Universität war H. G. mit der Aufstellung der ca. 4000 Bände umfas-
senden kunsthistorischen Fachbibliothek an der Lehrkanzel von Julius v. Schlosser be-
schäftigt. Ihr schriftliches Werk wurde bis heute nur einem kleinen Publikum bekannt,
die Mehrdimensionalität ihres Werks, das aus sehr unterschiedlichen Gebieten stammt,
dürfte ein Grund dafür sein, bekannter wurden ihre Schriften zur Geschichte der Tech-
nischen Hochschule.
W. u. a.: „Systematisches beschreibendes Verzeichnis der mit Wiener Holzschnitten illust-
rierten Wiener Drucke vom Jahre 1460 –1552. Studien zur deutschen Kunstgeschichte, H.
232“ (1925), „Der Wiener Holzschnitt in den Jahren 1490 bis 1550. Seine Bedeutung für die
nordische Kunst, seine Entwicklung, seine Blüte und seine Meister. Hofrat Hans Tietze zuge-
eignet. 2 Bde.“ (1926/1927), „Grundzüge der künstlerischen Formengestaltung des mittel-
alterlichen Spiritualismus. Studien zur deutschen Kunstgeschichte, H. 281“ (1931), „Wiener
Kunstströmungen in den Jahren 1450 bis 1550. Mit einer Serie von Abbildungsbeispielen,
einem Verzeichnis der bis jetzt faßbaren Künstler und ihrer Arbeiten. Studien zur deutschen
Kunstgeschichte, H. 299“ (1934), „Karnuntum. Schicksale und Denkmale“ (1954), „Das
Haus der berufstätigen Frau. Eine sozialwissenschaftlich-architektonische Studie. Wiener
Projekte 2“ (1955), „Karnuntums Wiederaufbau. Moderne Probleme der Wiederbelebung
und denkmalpflegerischen Erhaltung antiker Götter in Karnuntum. Veröffentlichungen des
Vereines Thermae Carnuntinae 2“ (1957), „Die Mechanisierung der wissenschaftlichen Bi-
bliotheken“ (1959), „Geschichte der Technischen Hochschule in Wien. Nach neuaufgefun-
denem Aktenmaterial bearbeitet“ (1964), „Renaissance-Probleme in Wiener Frühdruckini-
tialen. Studien zur deutschen Kunstgeschichte 353“ (1973)
L.: Czeike 1993, Dissertationsverzeichnis, Georgeacopol-Winischhofer 1997, Georgeaco-
pol-Winischhofer 2002, Gugitz 1964, Heilinger-Stock 1988, Teichl 1951
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika